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In Marienfeld »müllerte« es

Bayern II schlägt SWM 7:1 - Jonschers Traum erfüllt

Von Yves Brummel
Marienfeld (WB). Dass Herman Gerland, Trainer des FC Bayern München II, Gespür für junge Talente hat, bewies er bereits mit Spielern wie Bastian Schweinsteiger, Philipp Lahm oder auch Piotr Trochowski. Die Tatsache, dass diese drei auch schon beim seit fünf Jahren regelmäßig ausgetragenen Freundschaftsspiel gegen den Bezirksligisten Schwarz-Weiß Marienfeld mitwirkten, ließ den Fokus am Mittwoch erneut auf die Klosterstadt wandern.

Obwohl der »Tiger« beim 7:1 (4:1)-Sieg seiner »kleinen Bayern« mit Stefano Celozzi auf »den besten Mann« (Gerland) verzichten musste, boten seine Teamkollegen eine tolle Leistung. »Stefano ist erst 17 Jahre und hat schon alle Saisonspiele mitgemacht. Heute musste ich ihn aufgrund einer leichten Verletzung allerdings schonen«, erklärte der FCB-Coach. Mit Stephan Fürstner, deutscher U 19-Nationalspieler, lief laut Gerland aber noch einer auf, der »es nach oben schaffen könnte«.
Helmut Jonscher, der Mann an der Seite bei Marienfeld, muss sich über solche Dinge nicht den Kopf zerbrechen. Obwohl auch einige seiner Kicker gegen den fast übermächtigen Gegner eine tolle Partie lieferten, zeigte sich Jonscher nicht 100-prozentig zufrieden: »Dass die Münchener so viele Tore geschossen haben, hat mir nicht gefallen. Man merkte, wie heiß die Bayern waren.« Dafür erfüllte sich für den SWM-Trainer ein lang ersehnter Traum, endlich einen Treffer gegen die Rekordmeister-Reserve zu erzielen. Dieses Kunststück gelang Victor Schneipel, mit seiner vielumjubelten »Bude« in der 19. Minute.
Herman Gerland ließ sich von diesem »Rückschlag« allerdings wenig beeindrucken und gab noch während seine Truppe den warmen Pausentee zu sich nahm, dem zur zweiten Hälfte eingewechselten Florian Müller einen entscheidenden Tipp: »Der Name Müller bedeutet Tore schießen, jedenfalls war das früher so.« Gesagt getan. Neun Minuten auf dem Platz reichten dem Namensvetter vom »Bomber der Nation« und Co-Trainer der Bayern Amateure, Gerd Müller, um die Anweisung seines Lehrmeisters umzusetzen.
»Für Marienfeld ist es immer eine tolle Sache, gegen uns zu spielen. Aber wir haben uns ein bisschen schwer getan, was wohl am harten Training lag«, gewährte der als »Schleifer« bekannte Gerland Einblick in seine Übungsmethoden während des einwöchigen Aufenthalts in der Klosterpforte.
SW Marienfeld: Loddenkemper (46. Mathea) - Y. Gök - Johanndeiter, Keller (46. Wagner) - Reiker (46. Pumpe), Schneipel (70. Wickern), Bozkurt, Lütke Frie (46. H. Gök), Fatih (70. Boltz) - Kamil Orhan (70. Peitsch), Kemal Orhan (46. Caklo).
Bayern II: Hassler (46. Grün) - Rehm (46. Höferth), Husterer, Niedermeier, Steinhöfer - Saba, Ortiz, Fürstner (46. Storhas), Stegmayer - Doll (46. F. Müller), Maierhofer.
Tore: 0:1 (10.) Niedermeier, 0:2 (15.) Maierhofer, 1:2 (19.) Schneipel, 1:3 (23.) Saba, 1:4 (27.) Stegmayer, 1:5 (50.) Steinhöfer, 1:6 (54.) Müller, 1:7 (70.) Ortiz.

Artikel vom 20.01.2006