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Schüler im Paraguay-Fieber

Lehrer der Patenschule aus Limpio Gast in Obernbeck


Von Moritz Winde (Text und Foto)
Löhne-Obernbeck (LZ). »Da möchte ich unbedingt auch einmal hin.« Ähnlich wie der sechsjährige Denis wurden gestern auch seine Mitschüler der Grundschule Obernbeck vom Paraguay-Fieber gepackt. Zu faszinierend war der Dia-Vortrag von Mónica und Gastón Guzmán, die jedoch nicht nur die Vorzüge des Landes wie das schöne Wetter und die vielfältige Natur zeigten. Das Lehrerehepaar der christlich-evangelischen Patenschule »Nandejara« in Limpio, das es sich auf die Fahnen geschrieben hat der jungen Generation Paraguays eine Lebensperspektive zu geben, machte den Schülern auch die schwierige soziale Situation in einem der ärmsten Länder Lateinamerikas deutlich. »Viele Kinder leben dort in katastrophalen Verhältnissen und haben nicht einmal täglich eine warme Mahlzeit«, sagte Mónica Guzmán in perfektem Deutsch.
Seit vier Jahren besteht bereits die Freundschaft zwischen den Schulen. Regina und Helmut Pluschinski unterrichten an der Grundschule Obernbeck und sind seit acht Jahren Paten des Zwölfjährigen Diego. »Für uns bedeutet es keine große finanzielle Anstrengung einem Menschen eine vernünftige Ausbildung zu ermöglichen«, sagte Helmut Pluschinski, der vor zwei Jahren einen Sponsorenlauf an der Löhner Einrichtung ins Leben rief. Damals erliefen die Schüler rund 11 000 Euro, die der Patenschule zu Gute kamen. In ihrem Vortrag erzählten die Gäste nicht nur von Kultur und Mentalität der sechs Millionen Einwohner. »Wir sind hier, um zu zeigen, was mit dem Geld passiert ist«, sagte Mónica Guzmán. Neben Mobiliar wurden Spielgeräte, Computer und Bücher für die 450 Schüler angeschafft. Mehr als 250 Kinder werden durch Patenschaften aus ganz Deutschland unterstützt, da ihre Familien das Schulgeld nicht aufbringen können.

Artikel vom 20.01.2006