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Vier Schulen
öffnen wohl
bald ganztags

Neues Konzept in Rietberg

Von Meike Oblau
Rietberg (WB). Die Stadt Rietberg wird zum neuen Schuljahr wohl an drei Standorten offene Ganztagsgrundschulen einrichten. »Derzeit sieht es so aus, dass in Neuenkirchen, Mastholte und den beiden Rietberger Grundschulen genügend Bedarf besteht«, bestätigte Hermann Lütkebohle, in der Stadtverwaltung mit dem Sachgebiet Schulen betraut, gegenüber dem WESTFALEN-BLATT.

In Sachen »Offene Ganztagsgrundschule« (OGGS) war Rietberg bisher ein »weißer Fleck« auf der Landkarte gewesen. Umfragen in Rietberg im Jahr 2004 und in Neuenkirchen im Jahr 2005 hatten ergeben, dass es dort nicht genügend Bedarf gab. Schulen und die Stadtverwaltung gingen jetzt erneut in die Offensive - und siehe da: die Idee der »Offenen Ganztagsgrundschule« scheint nun auch die Eltern in Rietberg zu überzeugen. »Am Schulstandort Rietberg, wo die katholische Grundschule und die Gemeinschaftsgrundschule gemeinsam die offene Ganztagsbetreuung anbieten wollen, haben wir die notwendige Mindestzahl von 25 Schülern bereits überschritten, in Mastholte nähern wir uns den 25 an«, so Lütkebohle. An der Grundschule Neuenkirchen liegen aktuell 13 konkrete Anmeldungen vor, zudem haben 38 Eltern Interesse bekundet, ohne ihr Kind bisher fest angemeldet zu haben. Falls dort weniger als 25 Anmeldungen eingehen, müsste der Schulausschuss entscheiden, ob man in Neuenkirchen möglicherweise auch mit einer kleineren Gruppe startet. Eine Gruppenstärke von 25 Schülern ist deshalb nötig, weil das Land NRW nur Investitionsmittel bereit stellt, wenn diese Mindestzahl erreicht ist. Die Investitionsmittel will die Stadt Rietberg nun für die drei Standorte Rietberg, Neuenkirchen und Mastholte beantragen. »Die Zahl von 25 Schülern müssen wir zum 31. Juli 2007 nachweisen. Es kann also gut sein, dass wir diese Zahl auch in Neuenkirchen bis dahin erreichen, auch wenn wir dort zunächst mit einer kleineren Grupe starten«, so Hermann Lütkebohle. Die Investitionsmittel des Landes dienen zur Finanzierung von An- und Umbauten. »Wir müssen zum Beispiel an jeder Schule, in der Ganztagsbetreuung angeboten wird, einen Speisesaal schaffen«, erläutert Lütkebohle. Welcher Caterer das Essen liefert, kann jede Schule selbst entscheiden. Der Rat hatte sich im vergangenen Jahr dafür entschieden, die Volkshochschule Reckenberg-Ems als Träger des OGGS-Konzeptes zu wählen. Auch die Elternbeiträge sind, gestaffelt nach Einkommen, bereits festgelegt. Wer weniger als 12 721 Euro brutto verdient, muss für sein Kind monatlich 30 Euro bezahlen (Geschwisterkind: 15 Euro). Bis 24 542 Euro Einkommen liegt der Monatsbeitrag bei 60 Euro (Geschwisterkind: 40 Euro); bis 36 813 Euro Einkommen bei 75 Euro (Geschwisterkind: 55 Euro); bis 49 084 Euro Einkommen bei 90 Euro (Geschwisterkind: 70 Euro) und darüber hinaus bei 100 Euro (Geschwisterkind: 80 Euro). Die Verpflegung ist in diesem Betrag noch nicht enthalten.

Artikel vom 20.01.2006