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Ein Schritt zurück und dann nach vorne

Inline-Skating: Markus Pape holt sich in Deutschland den Schliff für internationale Rennen

Borgholzhausen (HHS). Den Rückenwind aus seiner »bisher erfolgreichsten Saison« will Speed-Skater Markus Pape nutzen, um seine Karriere langfristig auf starke Beine zu stellen. Und dafür nimmt er ganz bewusst eine kleinen Rückschritt in Kauf.

Im Zepto Skate Team geht er in diesem Jahr »nur« für den National-Kader an den Start. »Das war meine alleinige Entscheidung«, sagt der Borgholzhausener, nachdem er vergangenes Jahr bereits internationale Rennen in der Schweiz und Frankreich bestritten hatte. »Ich glaube, dass ich mich in Deutschland besser entwickeln kann.« Dabei strebt er speziell ein »vernünftiges Aufbautraining« an, das in den vergangenen Jahren so nicht möglich war. »Dieses Mal habe ich einen Plan, der Punkt für Punkt abgearbeitet wird.«
Zepto hat sich für die kommende Saison mit dem Neuseeländer Wayne Begg und dem dreifachen holländischen Meister Jan van Loom verstärkt. Eine Entwicklung die Pape nicht scheut, sondern ganz im Gegenteil ausdrücklich begrüßt: »Konkurrenz belebt das Geschäft.« Dieser will er sich 2007 wieder stellen, nachdem er sich - so lauten die Ziele - bei Deutschen Meisterschaften und der German Blade Challenge weitere Sporen verdient hat. Die sieben bis acht Marathons umfassende Rennserie ist einer der Schwerpunkte 2006. »In der Gesamtwertung will ich aufs Treppchen und einen Tagessieg holen«, sagt der 22-Jährige.
Dafür schiebt er zurzeit Schichten im Fitness-Studio, auf dem Mountain-Bike und holt sich die letzten Technik- und Taktikschliffe auf der Kartbahn in Werther.
Erstmals in Erscheinung will der deutsche Rekordhalter über zehn Straßenkilometer aber am 25. Februar beim 1. Shorttrack-Hallenmeeting in seiner Heimatstadt treten. Für die Premieren-Veranstaltung rührt er schon kräftig die Werbetrommel. »Ich hoffe, dass wir eine ordentliche Konkurrenz auf die Beine stellen können«, obwohl der Schlacks auf dem engen 100-Meter-Rundkurs sicherlich etwas benachteiligt sein wird.
Solche Events sind Zeichen für die Entwicklung des Inline-Skatens. »Wir sind schon lange keine Trend- sondern mittlerweile ein richtige Volkssportart.« Zwar seien die Speed-skater in der großen Gruppe der so genannten Fitness-Skater, die im Sommer Sonntag für Sonntag den Radlern den Rang ablaufen, weiterhin nur ein kleines Völkchen. Das Interesse am Leistungssport Inlineskating nehme aber von Jahr zu Jahr zu. Sowohl in Sachen Sportler als auch beim Publikum. »Das merkt man speziell beim Berlin-Marathon. Das Inline-Rennen findet neuerdings einen Tag vorher statt. Im Ziel ist da immer richtig was los.« Und vielleicht jubeln die Berliner eines Tages dem Sieger Markus Pape zu.

Artikel vom 26.01.2006