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Händler wollen klotzen statt klagen

Positive Stimmung fördern - Unterstützung von Staatsbad GmbH


Von Bärbel Hillebrenner
(Text und Foto)
Bad Oeynhausen (WB). Auch wenn der Branchenmix fehle und die Zahl der Filialisten zunehme: »Bad Oeynhausen hat eine schöne Innenstadt mit vielen attraktiven Läden.« Und diese positive Meinung der Innenstadthändler wollen sie selbst viel mehr nach außen tragen. Das Klagen soll aufhören, Tatkraft ist gefordert - und versprochen.
Das Stimmungsbild unter den Mitgliedern des Förderkreises war am Donnerstagabend weitaus weniger kritisch als auf zurückliegenden Versammlungen. »Wir müssen aufhören zu meckern. Wir sitzen in einem Boot und müssen alle an einem Strang ziehen«, sagte die Vorsitzende Monika Brackmann-Tiedau in ihrer Begrüßung. Wenn sie auch enttäuscht darüber sei, dass nur rund 25 Händler und auch andere Interessierte gekommen seien, so würde man dennoch optimistisch nach vorne blicken.
Der Grund liegt wohl auch in der Unterstützung durch die Staatsbad GmbH. Deren Geschäftsführer Stefan Dörr versprach eine enge Zusammenarbeit, »denn zum Stadtmarketing gehört auch, das Ziel einer Innenstadtbelebung und Attraktivierung gemeinsam anzugehen«. So sagte er als erstes eine Bewerbung des Stadttalers in der Staatsbad-Broschüre »Momente« zu. Denn Schatzmeister Hermann Seeger konnte dem Kassenbericht entnehmen, dass der Verkauf der Taler im ersten Halbjahr nach der Einführung 2005 zunächst gut, dann aber wesentlicher schlechter gelaufen sei. Die Händler konnten dies bestätigen. Von den Gesamtausgaben in Höhe von 20 324 Euro wurden allein 10 257 für den Stadttaler investiert. An die BOM wurden 8 000 Euro, für kleinere Projekte 2 500 Euro bezahlt. Den Ausgaben standen Einnahmen in Höhe von 18 267 Euro gegenüber.
Positiv äußerten sich die Förderkreis-Mitglieder sowohl über den Mittwochsmarkt als auch über den Weihnachtsmarkt. Mit jenen, die sich über Buden vor ihren Läden geärgert hätten, wolle man reden. »Die Märkte beleben die Innenstadt, das muss jeder Ladenbesitzer einsehen«, sagte Brackmann-Tiedau. Und Jörg Wiesenthal vom Haus der Geschenke ergänzte: »Ich habe fünf Wochen lang die Bratwurstbude vor der Tür gehabt, konnte Pommes nicht mehr riechen. Aber ich hatte immer den Laden voll. Dafür nehme ich das gern in Kauf.«
Die Zahl der verkaufsoffenen Sonntage wird von vier auf drei reduziert: Es gibt einen im Frühjahr, im Herbst und voraussichtlich zum Weinfest im September. Der offene Sonntag zur Weihnachtsmarkteröffnung wird gestrichen, denn im Dezember - es ist der 3. - sei das nicht erlaubt. Eine Umfrage der BOM unter 670 Händlern hatte nur einen Rücklauf von 70, die Meinung zum verkaufsoffenen Sonntag war gespalten. Über ein Mitternachtsshoppen dagegen will man im Förderkreis noch beraten.

Artikel vom 21.01.2006