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GT aktiv will 2006 mehr
Arbeitsplätze vermitteln

Erste Jahresbilanz: 105,5 Millionen Euro ausgegeben

Kreis Gütersloh (peb). Bei der GT aktiv GmbH läuft auch nach einem Jahr noch nicht alles rund. Aber »wir sind stolz auf das, was die Mitarbeiter geleistet haben«, sagt Geschäftsführer Fred Kupczyk. Die Arbeitsvermittlung unter der Regie der Agentur für Arbeit und des Kreises Gütersloh zog nach ihrer Gründung Ende 2004 gestern die erste Jahresbilanz.

Mit gut 90 Mitarbeitern war die GT aktiv im Dezember 2004 an den Start gegangen, um in 13 Städten und Gemeinden des Kreises im Zuge der Hartz-IV-Reform die Empfänger des Arbeitslosengeldes II zu betreuen. In Kürze werden es rund 185 Mitarbeiter sein, die diese Aufgabe wahrnehmen. Denn die Zahl der zu betreuenden Menschen hat sich drastisch erhöht. Statt der erwarteten 8300 waren es bis zum Jahreswechsel 10 600 Bedarfsgemeinschaften mit insgesamt 14 466 erwerbsfähigen Menschen, die als Kunden der GT aktiv zu betreuen waren. Davon brachten 11 638 die Voraussetzungen mit, in Arbeit vermittelt werden zu können.
Das Ergebnis der Bemühungen: 2500 Menschen wurden in sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze, 1300 weitere in Ein-Euro-Jobs vermittelt. Mit 6400 Personen wurden Eingliederungsvereinbarungen getroffen, das heißt, zwischen GT aktiv und den Betreuten wurden bestimmte Bemühungen vereinbart: etwa das Erstellen eines Lebenslaufs oder eines Bewerbungsschreibens durch den ALG-II-Bezieher oder die Vereinbarung von Gesprächen mit potenziellen Arbeitgebern durch die Arbeitsvermittlung.
105,5 Millionen Euro hat die GT aktiv 2005 ausgegeben, davon 72 Millionen für die Grundsicherung und 33,5 Millionen für die Unterkunft. Hinzu kommen Kosten für die Verwaltung, so Geschäftsführer Fred Kupczyk. Das Haushaltsvolumen betrug im vergangenen Jahr somit etwa 130 Millionen Euro - ein Betrag, mit dem er auch für 2006 rechnet. Mit dem Geld will die GT aktiv mehr erreichen als 2005: So sollen 3200 Menschen in Arbeit vermittelt werden, und 20 neue Stellen im Bereich wirtschaftliche Hilfe der GT aktiv sollen dafür sorgen, dass Anträge schneller bearbeitet werden, wie Bereichsleiterin Ellen Stephan erklärt. Denn da hat die GT aktiv noch Probleme, ebenso mit der Computersoftware, die »kein zeitsparendes Arbeiten« ermögliche und keinen Aufschluss darüber gebe, aus welchem Grund jemand im einzelnen die Hilfe beantragt.
In welchem Ausmaß finanzielle Unterstützung missbräuchlich beantragt wird, sollen neue Maßnahmen aufdecken, die die GT aktiv im Dezember ins Rollen gebracht hat. Ein automatisierter Datenabgleich etwa mit Rentenversicherungsträgern soll zeigen, wer Geld zu Unrecht beantragt. »Wir gehen aber derzeit noch davon aus, dass es sich um Einzelfälle handelt«, so Ellen Stephan.

Artikel vom 19.01.2006