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Theatersaison mit viel Prominenz

Vorschau auf die Gastpiele 2006/07 - Wieder »Mittwochs im Foyer« und Weltmusik«

Herford (rkl). Während die aktuelle Theatersaison noch auf Hochtouren läuft, schließt Theaterleiter Karl-Heinz Rohlf derzeit die letzten Lücken im Spielplan 2006/07 und plant bereits das Programm für 2007/08. Hier schon einmal ein erster Vorgeschmack auf die - höchst prominent besetzten - Gastspiele der kommenden Saison.

Der Boulevard-Ring (S3) dürfte sich wieder großer Beliebtheit erfreuen, geben sich dort doch Berühmtheiten wie Susanne Uhlen, Volker Brandt, Ellen Schwiers, Katerina Jakob und Beatrice Richter ein Stelldichein. Brandt eröffnet am Samstag, 21. Oktober, mit der Politsatire »Schwarzgeld für weiße Tauben« das Abonnement. Weiter geht es mit der Weihnachtskomödie »Süßer die Glocken« mit Peer Schmidt und Philipp Sonntag. Kriminalistisch wird es danach mit der Theaterversion von Mankells Roman »Vor dem Frost«. Susanne Uhlen spielt die Hauptrolle in der Komödie »Die Kaktusblüte«, deren Filmversion mit Walter Matthau und Ingrid Bergman den Oscar erhielt. Mutter Ellen Schwiers und Tochter Katerina Jakob (»Der Bulle von Tölz«) gastieren mit ihrem Ensemble und der Komödie »Sara soll unter die Haube« in Herford. Zu guter Letzt sorgen Beatrice Richter und Julia Biedermann in Ayckbourns »Die bessere Hälfte« für humorvolle Unterhaltung.
Der Ring S2 reicht von einem Gastspiel des »N.N.Theaters« mit seiner modernen Fassung von Aischylos' »Orestie« über »Der kleine Prinz« in einer Aufführung der Drehbühne Berlin bis zu der Original-Broadway-Show »Cookin'« - »das entspricht so ungefähr ÝStompÜ auf Koreanisch«, wie Karl-Heinz Rohlf erklärt. Hier werden Pfannen und Töpfe zu Musikinstrumenten. »Julieta e Romeo« als Stelzenballett und eine Hommage an die Sängerinnen Ella Fitzgerald und Billie Holiday schließen den Ring ab. Eine Vorstellung wird noch festgelegt.
Der ernste Schauspielring (S1) bringt Dürrenmatts »Physiker«, »Brüder Grimm« in einer Inszenierung von »Shakespeare und Partner«, »Krieg und Frieden«, gespielt vom Hans-Otto-Theater Potsdam, Ibsens »Nora« (Theater am Bauturm), »Cyrano de Bergerac« von Edmond Rostand und »Das Maß aller Dinge«, ein Stück, das darüber diskutiert, ob der Mensch durch Kunst veränderbar ist.
Die Opernfreunde können sich auf Verdis »Maskenball« und Donizettis »Lucia di Lammermoor«, beide als Gastspiel des Lippischen Landestheaters, sowie auf Puccinis »La Bohème«, gesungen von der »Compagnia d'Opera Italiana di Milano«, freuen. Zu einer humorvollen Gala unter dem Motto »Saitensprünge von Verdi bis Gershwin« laden Michael Quast und die Philharmonischen Cellisten Köln ein. Dem Ballett sind zwei Abende gewidmet: Die »United Dance Company« präsentiert »Colours of Dance«, eine Mischung aus klassischem und modernem Ballett; Prokofjevs »Cinderella« bringt das Ensemble des Balletts Kiew auf die Herforder Bühne. Der leichtere Musiktheaterring (M2) vereint beliebte Operetten wie »Das Schwarzwaldmädel« und »Viktoria und ihr Husar« mit dem Musical-Dauerbrenner »Anatevka« - mit keinem Geringeren als Gunter Emmerlich als Milchmann Tevje. Bekannte deutsche Schauspieler bringt auch die Produktion der Hamburger Kammerspiele »Ein Stück vom Himmel« nach Herford: Katja Riemann und Natalia Woerner singen darin Musik jüdischer Komponisten, die ins Exil gehen mussten. Fans der irischen Musik kommen bei der »Irish Christmas« mit Dance Company und Harp Orchestra auf ihre Kosten. Die muntere Mischung rundet das Musical »The Dancing Man« ab, eine Hommage an Broadway-Star Bob Fosse.
Was das Kindertheater angeht, so möchte Gerlinde Behrendt wieder ein Stück für Zweijährige ins Programm nehmen, um die Jungen und Mädchen schon früh an das Theater heranzuführen. Weihnachtsmärchen soll es gleich für mehrere Altersgruppe geben, für Zehn- bis Zwölfjährige ist der »Kleine Hobbit« geplant. Fortgesetzt wird das Kindertheater am Montag. Für die Jugendlichen sind wieder Stücke in Vorbereitung, die sowohl »die typischen Jugendschutzthemen abdecken als auch für Unterhaltung sorgen werden«, wie Behrendt versichert. Geplant ist unter anderem Shakespeares »Othello« in einer für Jugendliche umgearbeiteten Fassung.
Weitergeführt werden sollen auch die Reihen »Weltmusik« und »Mittwochs im Foyer«. Das neue Spielzeitheft des Stadttheaters mit dem ausführlichen Programm erscheint im Mai.

Artikel vom 20.01.2006