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»Das war aber eine schwere Geburt«

Dieter Körtner darf Biogasanlage in Exter bauen - Baubeginn in drei bis vier Monaten

Bad Oeynhausen-Lohe (jg). Jetzt ist es amtlich: Landwirt Dieter Körtner darf wie geplant eine Biogasanlage in Vlotho-Exter bauen. Nach mehr als zweistündiger Debatte im Vlothoer Rathaussaal stimmten am Mittwochabend die Mitglieder des Umwelt- und Planungsausschusses dem Antrag des Lohers zu.

»Es war eine schwere Geburt«, sagte Dieter Körtner nach der Sitzung, »ich brauche die Alternative in Exter. Meinen Betrieb in Bad Oeynhausen muss ich zum 31. Oktober schließen. Ohne die neue Biogasanlage wären auch sechs Arbeitsplätze weg.«
Seit einigen Jahren betreibt Dieter Körtner auf der Lohe einen landwirtschaftlichen Recycling-Betrieb zur Entsorgung von Speiseresten. Die Aufbereitung als Schweinefutter wird im Herbst generell untersagt. »Aus diesem Grund habe ich den Hof in Exter gekauft, dort möchte ich aus den Abfällen Energie erzeugen«, berichtet Dieter Körtner dem WESTFALEN-BLATT. Die Lage bezeichnet er als ideal: Für Fahrzeuge sei der Hof gut erreichbar und alle vorgeschriebenen Abstandsflächen würden eingehalten.
Damit, dass sich das Genehmigungsverfahren so in die Länge ziehe, habe er nicht gerechnet, »aber schließlich ist das die erste Anlage im Kreis Herford.« Bedenken, die Anlage füge sich nicht in das Landschaftsbild ein, teilt er nicht. Die drei großen Sammelbehälter mit einem Durchmesser von je 30 Metern haben eine Höhe von sechs Metern, davon sollen nach Möglichkeit drei bis vier Meter eingegraben werden: »Von den Ausmaßen sind das ganz normale Güllebehälter, wie sie auf jedem Hof stehen. Allerdings sind sie abgedeckt, deshalb können sie auch nicht stinken.« Nach Vorgabe der Umweltbehörden sei eine Begrünung vorgesehen.
Nach der im Vlothoer Rathaus erfolgten Zustimmung in das Flächennutzungsplan-Änderungsverfahren hofft der Investor auf einen schnellen Abschluss. »Drei bis vier Monate nach der jetzt zu erfolgenden Flächennutzungsplanänderung ist ein Baubeginn denkbar«, sagt Diplom-Ingenieur Peter Hankel vom ausführenden Büro »BioEnergy«.

Artikel vom 20.01.2006