19.01.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Elternhaus will neue Freunde »angeln«

Erster großer Neujahrsempfang im Ronald-McDonald-Haus mit rund 100 Gästen

Von Bärbel Hillebrenner
Bad Oeynhausen (WB). Mit einem unterhaltsamen Neujahrsempfang hat die McDonald's Kinderhilfe gestern Abend in ihrem Elternhaus am Westkorso den Freunden, Förderern und Spendern der Einrichtung gedankt. Rund 100 Gäste aus allen gesellschaftlichen Bereichen, aus Kultur, Politik und Wirtschaft, waren zu dem maritimen Fest gekommen.

Unter dem Motto »Stippvisite« hatte das Team um Hausleiterin Stefanie Kruse für viel Unterhaltung, aber auch Informationen über das Ziel der Ronald-McDonald-Häuser gesorgt. Die Familien schwer kranker Kinder, die in der nahe gelegenen Kinderherzklinik operiert und behandelt werden, werden in dem bunten Haus - gebaut nach den Entwürfen des amerikanischen Star-Architekten Frank O'Gehry - versorgt. Es ist ein Zuhause auf Zeit - manchmal verbringen die Eltern und Geschwister mehrere Wochen bis Monate in einem der zwölf Apartments. »Die sind fast immer voll ausgelastet«, sagte Hausleiterin Stefanie Kruse. Darüber hinaus finden die Angehörigen in den bundesweit 15 Ronald-McDonald-Häusern auch eine Gemeinschaftsküche, ein gemütliches Wohnzimmer und eine Waschküche vor. Die Übernachtungskosten in Höhe von 15 Euro pro Tag werden in der Regel von den Krankenkassen übernommen.
Sämtliche anderen Kosten - jährlich zwischen 150 000 und 180 000 Euro - werden zum größten Teil aus Spenden finanziert. »Zahlreiche Firmen und Geschäfte, Vereine und Privatpersonen unterstützen die Arbeit, organisieren Aktionen, deren Erlös sie dem Elternhaus spenden«, sagte Stefanie Kruse. Ihnen für das Engagement zu danken und gleichzeitig neue Freunde und Förderer zu »angeln«, auch das war gestern Abend Sinn und Zweck des Neujahrsempfangs.
Als Ehrengäste wurden Bürgermeister Klaus Mueller-Zahlmann und der neue Direktor der Klinik für angeborene Herzfehler, Professor Dr. Deniz Kececioglu, begrüßt. Der emeritierte Direktor der Kindeherzklinik und Gründervater des Oeynhausener Elternhauses, Professor Hans Meyer, konnte nicht teilnehmen ebenso wenig wie der Geschäftsführer der McDonald's Kinderhilfe, Manfred Welzel. Er musste wegen Krankheit kurzfristig absagen. Vertreten wurde er von Renate Gerlach, Leiterin des regionalen Managements, die gemeinsam mit Stefanie Kruse den Abend moderierte.
Bürgermeister Klaus Mueller-Zahlmann wies auf die Arbeit der vergangenen fünf Jahre hin, in denen sich das Elternhaus am Westkorso, die Mitarbeiter und 25 ehrenamtlichen Helfer, den Sorgen und Nöten der Familien angenommen habe. »Aber nur mit ideellem, finanziellem und ehrenamtlichem Engagement kann diese Einrichtung überhaupt funktionieren«, sagte Mueller-Zahlmann. Kostenlose Dienstleistungen und Lieferungen würden helfen, die Ausgaben niedrig zu halten. Förderer und Sponsoren griffen dort unter die Arme, wo es Not tut. Auch für die Zukunft sagte Bürgermeister Klaus Mueller-Zahlmann dem Elternhaus seine Unterstützung zu.
Gemäß dem Motto der »Stippvisite« ging es während des Empfangs sowohl musikalisch durch Kasimir Tarnowski vom Staatsbad-Orchesters als auch kulinarisch maritim zu. Lieder vom »Fischen und Angeln« trugen zur Unterhaltung der Gäste bei, die sich mit Stippgrütze und Heringsstipp verwöhnen ließen.

Artikel vom 19.01.2006