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Auf Knien raus aus dem
völlig verqualmten Raum

Kinder der Ganztagsgrundschule üben mit Feuerwehr

Borgholzhausen (kan). Anschauungsunterricht der nebeligen Art hatten jetzt die Mädchen und Jungen der offenen Ganztagsgrundschule im Zentrum im Rahmen ihres neuen Brandschutz-Projektes.

Brandschutz-Experte Martin Majewski und sein Feuerwehr-Kollege Andreas Kruse führten mit den 28 Schülern der Gräfin-Maria-Bertha-Grundschule eine Räumungsübung durch - unter nahezu realen Bedingungen.
Dazu setzten sie eine eindrucksvolle Nebelmaschine in Gang. »Die haben wir uns extra ausgeliehen, um euch zu zeigen, wie Rauch sich in einem Raum verhält. Ihr braucht keine Angst zu haben, denn dieser Qualm ist ungefährlich«, sagte Andreas Kruse, der die Regie an dem Gerät führte.
Zuvor hatte Martin Majewski bereits erklärt, was im Ernstfall zu tun ist: Fenster schließen, Ruhe bewahren, geordnet den Raum verlassen, nicht drängeln und zum Sammelplatz gehen. »Es ist besonders wichtig, dass ihr nicht woanders hinlauft, denn eure Lehrer oder Erzieher müssen die Übersicht haben, ob niemand mehr im Gebäude ist. Wenn ein Kind fehlen sollte, dann müssen wir handeln«, so der Feuerwehrmann.
Dann war es so weit. Der Rauch verteilte sich langsam in dem großen Raum. Er wurde nach und nach immer dichter, so dass die Kinder schließlich ihre Hand kaum noch vor Augen sehen konnten. »Der Rauch zieht nach oben. Unten hat man die meiste Luft und sollte daher auch, wenn nichts anderes mehr möglich ist, den Raum krabbelnd verlassen«, so Andreas Kruse. Feuerwehrleute hätten Knieschützer in ihren Hosen, damit sie sich in verqualmten Räumen gut auf der Erde bewegen könnten.
»Wenn ihr zu Hause Rauch bemerkt, dann solltet ihr, wenn Zeit dafür ist, nachts eure Eltern und Geschwister wecken«, betonte Martin Majewski. Wichtig seien Rauchmelder, damit man im Schlaf nicht böse erwischt werde.
Die Räumungsübung - die erste an der Gräfin-Maria-Bertha-Grundschule - war der Auftakt der Projektwochen. Als nächstes üben die Schüler den Notruf. Außerdem zeigen ihnen die Feuerwehrleute, wie sie unter schwerem Atemschutz arbeiten. Martin Majewski: »Das ist ganz wichtig, damit die Kinder keine Angst vor uns haben und sich im Falle eines Brandes nicht vor uns verstecken.« Zum Abschluss steht dann noch eine große Alarmübung auf dem Programm - unangekündigt, versteht sich.

Artikel vom 21.01.2006