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Name:Ndjeng
Vorname:Marcel
Spitzname:Marci, Ndjenga
Geburtsdatum:6. Mai 1982
Geburtsort:Bonn
Familienstand:ledig
Größe:1,79 Meter
Gewicht:72 Kilogramm
Stationen: Fortuna Bonn, Bonner SC, 1. FC Köln, Fortuna Düsseldorf, SC Paderborn 07
Lieblingsposition:Spielmacher
Beruf:Fußball-Profi
Hobbys:Schwimmen, Basketball
Stärken:dass ich nicht den Mund halte
Schwächen:die Hausarbeit
Vorbild/Idol:Roger Milla
Lieblingsgetränk:Kiba (Kirsch-Banane)
Lieblingsessen:Hähnchenbrustfilet mit Bandnudeln in Gorgonzolasauce
Lieblingsmusik:R'n'B, Vocal House
Lieblingsurlaubsort:Malediven                     
Trifft zum Rückrundenstart am Sonntag mit dem SC Paderborn 07 auf Unterhaching: Marcel Ndjeng.

Dominique NdjengEin bodenständiger Mensch, der für mich immer eine Vorbildfunktion hatte. Mein Bruder hat bei LR Ahlen eine schwere Zeit hinter sich, kommt aber jetzt, unter dem neuen Trainer Paul Linz, regelmäßig zum Einsatz. Ich freue mich auf das Rückspiel, denn dann wird es hoffentlich zum Bruderduell kommen. Spannend wird's aber auch so: Keine andere Mannschaft hat bei uns so unglücklich verloren wie LR Ahlen.

Fortuna DüsseldorfEin Traditionsklub in einer schönen Stadt. Da habe ich mich, auch als Köln-Bonner, richtig wohl gefühlt. Egal ob links- oder rechtsrheinisch - wer hier groß geworden ist, muss etwas für den Karneval über haben. Ich war von Pirat bis Clown fast alles und damit jahrelang mittendrin, aber das lasse ich jetzt. Wenn man kräftig mitfeiert, kommt man nur aus dem Rhythmus . . .

Ox PalaisEin schöner Laden, mit einer manchmal etwas falschen Politik. Aber das Thema ist durch, ist vergessen. Nach dem öffentlich wurde, dass David Fall und ich nicht rein durften, haben sich die Veranstalter entschuldigt und die komplette Mannschaft zu einer Weihnachtsfeier eingeladen. Das Angebot haben wir zwar nicht wahr genommen, aber ich war inzwischen auch so wieder drin.

Arminia BielefeldWenn ich mich nicht irre, handelt es sich bei diesem Verein um einen Erstligisten. Der DSC soll mich auf der Liste haben und das freut mich schon mal sehr. Aber alles andere liegt nicht in meiner Hand, schließlich stehe ich beim SCP noch bis 2007 unter Vertrag.

Patrick OwomoyelaEr hat alles richtig gemacht. Über Paderborn nach Bielefeld, dann Nationalmannschaft, jetzt Champions-League-Spieler in Bremen und die WM in Deutschland vor Augen - schneller geht's nicht.

2. LigaAm Anfang habe ich alles spielerisch sehr leicht über die Bühne gebracht. Aber dann kam der Punkt, da wollte ich mehr machen und auch mal ein Spiel entscheiden. Nur das wird immer schwieriger, weil sich die Gegner immer besser auf uns einstellen.

Jos LuhukayKannte ich schon aus meiner Kölner Zeit, er hat dort das Perspektivtraining geleitet. Der Trainer ist für mich aber nicht entscheidend, entscheidend ist, dass ich mich durchsetzte. Gefreut habe ich mich über das Wiedersehen aber trotzdem, denn Luhukay ist ein Taktiker, einer, der Ruhe, Selbstvertrauen und Sicherheit ausstrahlt.

Nationalmannschaft Früher, als Kind, wollte ich unbedingt deutscher Nationalspieler werden, zurzeit ist das aber gar kein Thema, auch wenn es im Fußball manchmal ganz schnell geht. Wenn heute eine Anfrage aus Kamerun (Anmerk. d. Red.: der Vater kommt aus Kamerun) käme, würde gleichzeitig ein Angebot aus Deutschland kommen und ich müsste eine Bauchentscheidung fällen. Den Afrika-Cup würde ich aber definitiv nie spielen. Das ist ganz anderer Fußball, viel härter. Da werden Dinge gar nicht gepfiffen, für die es in Deutschland Gelb gibt.

David FallWenn er mich sieht, hat er das Gefühl, in den Spiegel zu schauen - der Spruch von »Faller« sagt eigentlich alles. David ist ein herzensguter Mensch, mit dem man auf dem Platz und außerhalb immer viel Spaß hat. Dass wir auf der rechten Seite auch noch zusammen spielen, rundet die ganze Geschichte ab.

KickerDer Kicker hat mich zum herausragenden Zweitligaspieler auf der offensiven Außenbahn gemacht. Darüber musste ich schon schmunzeln. Zum einen schmeichelt mir so eine Auszeichnung. Da darf man jetzt aber nicht abheben. Zum anderen wird man jetzt noch mehr beobachtet, die Erwartungshaltung steigt.

Paragon Arena Die Anwohner, die Stadt, der Bürgermeister und unser Präsident - sie alle äußern sich, aber nichts passiert. Wir können nur sportlich Druck machen, ansonsten ist das nicht unsere Baustelle.

ZuschauerEs fing schwach an, aber jetzt sind die Fans des SC Paderborn phänomenal. Was da abgeht, hätte ich nie erwartet. Ich glaube, der Funke sprang nach unserem Last-Minute-Sieg gegen Ahlen über. Als wir in Unterzahl noch gewannen, stand das Hermann-Löns-Stadion Kopf und es wird in jedem Heimspiel noch besser.

BarbaraMeine Mutter, der mein Bruder und ich eine ganze Menge zu verdanken haben. Sie hat uns die Trikots gewaschen, zum Training und zum Spiel gefahren und alles getan, damit wir glücklich auf dem Fußballplatz stehen konnten. Heute ist sie sehr stolz auf uns. Sie versucht bei jedem Heimspiel dabei zu sein, entweder in Ahlen oder in Paderborn.

Mein größter Fehler Ich habe meine schulische Ausbildung vernachlässigt. Nach der mittleren Reife und dem Fachabitur an der Höheren Handelsschule habe ich mein Sport-Management-Studium leider nach einem halben Jahr abgebrochen.

Mein größter SiegNoch gar nicht so lange her. In der vergangenen Regionalliga-Saison schlugen wir mit Fortuna Düsseldorf den Aufstiegskandidaten VfB Lübeck mit 1:0 und machten damit den Klassenerhalt perfekt.

Meine schlimmste NiederlageDie gab's auch in der vergangenen Serie. Wir verloren mit Düsseldorf in Osnabrück mit 0:4 und wurden regelrecht vorgeführt. Der VfL hörte damals nach einer Stunde auf, Fußball zu spielen, sonst wären wir abgeschossen worden. Als Fußballer bin ich noch nie so gedemütigt worden.

Mein LebensmottoBloß keinen Stress haben.

Ich wünsche mir . . .. . .  dass meine Familie wieder zusammen kommt, dass ich es selbst mal hinbekomme, eine glückliche Familie zu gründen und dass ich mal soviel Geld habe, dass ich das Leben in vollen Zügen genießen kann.

Aufgezeichnet von:Matthias Reichstein

Artikel vom 21.01.2006