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Nächster Aktionstag steht bevor

Ärzte-Netzwerk mit bisheriger Aktion zufrieden - Fortsetzung geplant

Von Volker Zeiger (Text und Foto)
Enger/Spenge (EA). Ziel erreicht: Ärzte haben mit ihrer Demonstration Politiker und die Öffentlichkeit auf Einschnitte im Gesundheitswesen aufmerksam gemacht, die sie ihren Patienten nicht zumuten wollen. Aus Sicht der Engeraner und Spenger Mediziner ist der Aktionstag »gut verlaufen«.

Das sagte Dr. Rüdiger Hufendiek, Sprecher des Ärzte-Netzwerkes Enger, gestern auf Anfrage. »Es geht uns nicht ums Geld, es geht uns um das Wohl unserer Patienten«, wies er hin. Er habe vor und nach den Kundgebungen in Berlin nur Zustimmung von Seiten der Bürger gehört. Sie hätten den Aktionstag für gut befunden. »Es bewegt sich jetzt etwas«, sagte der Engeraner weiter.
Hufendiek selbst war am Mittwoch nicht zusammen mit Ärzten aus OWL von Bielefeld nach Berlin zur Kundgebung gefahren. Er war als Springer für eventuelle Notfälle in Enger und in Spenge eingesetzt, falls die Arztpraxen Dr. Wirsich und Dr. Skora überlastet gewesen wären. Dazu kam es nicht. Hufendieks Dienstbereitschaft war ebenso wie die beiden Praxen bei einem Losverfahren des Ärztevereins »gezogen« worden. Die Mitglieder hatten sich zuvor zu 98 Prozent den Protesten der »Initiative Gesundheit OWL« angeschlossen.
Nach Auskunft von Hufendiek und seinem Engeraner Kollegen und Arzt Peter Heinisch sind landesweit weitere Aktionen geplant. Am 1. und am 2. März soll es einen »gesundheitspolitischen Aschermittwoch OWL« geben, der vormittags eine Informationsveranstaltung im Bielefelder Ringlokschuppen mit »hochkarätigen Referenten zu aktuellen Problemen im Gesundheitswesen« zum Inhalt hat. »An beiden Tagen«, so die Initiative Gesundheit OWLÜ, sollen alle Praxen geschlossen bleiben.
Ob die Engeraner und Spenger Ärzteschaft daran teilnimmt, werde sich bei der Sitzung des Netzwerkes am 2. Februar entscheiden. Heinisch rechnet mit einem Mehrheitsvotum: »Ich denke, dass wir uns alle beteiligen.« Heinisch erinnerte in dem Zusammenhang auch daran, dass es besonders um das Wohl der Patienten und um das Überleben der Arztpraxen gehe.
Dass einige Patienten am vergangenen Mittwoch ratlos vor verschlossenen Praxistüren standen, empfinden die Netzwerk-Ärzte als bedauerlich. Mit deutlichen Hinweisen an den Türen und in den Wartezimmern habe man vorher jedoch lange und ausführlich auf den Aktionstag hingewiesen.

Artikel vom 20.01.2006