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Landwirte fordern endlich
mehr Planungssicherheit

Geflügelhalter in Sorge: Aufstallungspflicht droht

Rietberg/Delbrück (mobl). Seit der Vogelgrippe-Erreger in der Türkei nachgewiesen wurde, wird eine erneute Aufstallpflicht für alle heimischen Geflügelhalter immer wahrscheinlicher. Die Sorgen der Halter aus Rietberg und Delbrück waren Thema eines Info-Abends, den die »Interessengemeinschaft freier Geflügelvermehrer in OWL« in Westenholz veranstaltete.

Innerhalb der Interessengemeinschaft hat sich eine Sprechergruppe gebildet, der Eckhard Brinkmann, Christoph Gieseker, Richard Schulte, Rudolf Kühlmann und Dr. Manfred Pöppel angehören. Sie berichteten der Versammlung zunächst von ihrem bisherigen Einsatz. »Ein erneutes Aufstallungsgebot hätte verheerende wirtschaftliche Folgen. Schon im Herbst 2005 hat die Stallpflicht zu enormen Verlusten geführt«, leitete Eckhard Brinkmann ins Thema ein. Zusammen mit Christoph Gieseker, Richard Schulte, Rudolf Kühlmann und Dr. Manfred Pöppel hat Brinkmann bereits im Landwirtschaftsministerium NRW vorgesprochen, auf Vermittlung des Rietberger Bundestagsabgeordneten Hubert Deittert kam es Anfang Januar auch zu einem Gespräch mit dem Seuchenreferenten des Bundeslandwirtschaftsministeriums, Dr. Hans-Joachim Bätza. »Wir haben mit ihm über unsere Sorgen gesprochen, mit Nachdruck unseren Standpunkt dargelegt, aber wie das in der Politik so ist: es gab keine konkreten Zusagen«, so Brinkmann. Dr. Manfred Pöppel ergänzte: »Er hat nicht versprechen können, dass es von einem Tag auf den anderen Planungssicherheit gibt. Und gerade das wäre es, was die Geflügelhalter jetzt so dringend bräuchten. Die Fahrt nach Bonn hat nicht so viel gebracht, aber wir haben es wenigstens versucht und ich glaube, dass unsere Vorschläge dort nicht sofort in den Papierkorb wandern.« Rudolf Kühlmann fasste zusammen, was die Züchter bedrückt: »Wenn uns die Märkte wegbrechen, werden wir keine Tiere mehr absetzen. Die Tiere verursachen dann aber weiter Kosten, die an uns hängen bleiben. Es muss auch über einen finanziellen Ausgleich nachgedacht werden, wie ihn die Rübenbauern bekommen haben. Ich weiß allerdings nicht, woher das Geld kommen soll.« Der Geschäftsführer des Geflügelwirtschaftsverbandes NRW, Dr. Michael Lüke, warb noch einmal eindringlich für die Mitgliedschaft in seiner Organisation. »Je mehr Leute sich organisieren, desto mehr können wir erreichen!« 200 Teilnehmer unterzeichneten eine Resolution. »Und jetzt müssen wir abwarten, ob es neue Vorschriften geben wird«, sind laut Rudolf Kühlmann erstmal keine weiteren Aktionen geplant.

Artikel vom 18.01.2006