18.01.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Erneuerung dauert bis 2015

RWE: 362 Strommasten aus Thomasstahl im Kreisgebiet


Kreis Gütersloh (mdel). Die Bilder von umgeknickten Strommasten im Münsterland sind unvergessen. Tagelang waren die Menschen dort von der Versorgung abgeschnitten - mit dramatischen Auswirkungen. Im Kreis Gütersloh nahmen sich jetzt die Grünen des Themas an. In einem Antrag baten sie Landrat Sven-Georg Adenauer zu klären, ob der Energieversorger RWE auch im Kreisgebiet altersschwache Strommasten unterhält. Die Antwort liegt jetzt vor.
Nach Angaben des RWE-Vorstandsvorsitzenden Dr. Knut Zschiedrich wurde bis in die 60er Jahre hinein in der Bautechnik so genannter Thomasstahl verwendet. »Es ist bekannt, dass dieser Werkstoff bei seiner Alterung verspröden kann. Das muss aber nicht so sein«, schreibt Zschiedrich dem Landrat. Auf dem Gebiet des Kreises Gütersloh betreibe RWE 21 Leitungen mit insgesamt 604 Masten, davon seien potentiell 362 aus Thomasstahl gefertigt. Um mögliche Risiken auszuschließen, habe der Energieversorger bereits vor Jahren ein vorbeugendes Sanierungsprogramm aufgelegt. Dieses sehe die Erneuerung aller betroffenen Masten nach Prioritätskategorien vor. Bei der jeweiligen Einstufung seien die Standorte und die Bedeutung der Masten für die Versorgungssicherheit berücksichtigt worden.
Nach Angaben des Vorstandschefs befinden sich von den RWE-weit 2900 Masten in der Prioritätsstufe 1 - der höchsten Stufe - neun im Kreis Gütersloh. Geplant sei, dass im Jahr 2006 alle Masten der Priorität 1 saniert, erneuert oder demontiert würden. Die anderen 353 Masten aus Thomasstahl wurden den Prioritätsstufen 2 und 3 zugeordnet. »Diese Masten werden bis zum Jahr 2015 abgearbeitet«, erklärt Zschiedrich. Um Gefährdungen auszuschließen, würden die Masten und Leitungen bei RWE regelmäßig und gründlich überprüft.
Beraten wird der Antrag der Grünen in der nächsten Sitzung des Kreisausschusses am kommenden Montag, 23. Januar.

Artikel vom 18.01.2006