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Tischtuch zerschnitten:
Böhm geht zur Reserve

Mit Strauch nicht einer Meinung - Kramme hört auf

Kreis Gütersloh (dh). Er ist ein Querdenker, der sich nicht gerne die Meinung sagen lässt. An seinem Dickkopf ist Lennart Böhm jetzt gescheitert und zieht beim TV Isselhorst die Konsequenz aus seiner Nicht-Berücksichtigung beim jüngsten Landesligaspiel gegen Everswinkel: Der Linksaußen steigt freiwillig ab zur Kreisliga-Reserve.

Nachdem es in der Vergangenheit schon des öfteren zu Meinungsverschiedenheiten zwischen Böhm und Coach Lutz Strauch gekommen war, weigerte sich der Mann mit der Rückennummer 7 in der vergangenen Woche, an einer speziellen Trainingsform teilzunehmen. Die Konsequenz: Strauch strich Böhm am Sonntag aus dem Kader. »Manche Dinge sieht Lennart nicht ein. Aber wenn einer in der Truppe ist, der schlechte Stimmung macht, dann muss man sich eben von ihm trennen«, sieht Teammanager Andreas Herzig den Rückzug Böhms ganz nüchtern: »Vielleicht bekommen dadurch einige andere ihren Kopf frei.«
Wie es nach der Saison mit Böhm weitergehen wird, ist ungewiss. Einen definitiven Abgang hat der TVI indes bereits zu verzeichnen. Nach 13 Jahren als Hallensprecher und sogar 17 Jahren als Autor des Hallenblättchens »Hexenkessel« wird Jörg Kramme im Sommer beide Tätigkeiten niederlegen. »Bis zum Start der neuen Saison im September ist noch einige Zeit. Aber es ist jetzt an der Zeit, die Nachfolge zu regeln. Wer also Interesse an meinem Job als ÝEntertainerÜ hat, der möge sich bitte bei mir melden«, startete Kramme bereits in der jüngsten Ausgabe einen Aufruf.
Während der TVI bereits wieder den Meisterschaftsbetrieb aufgenommen hat, gönnten sich die beiden Handball-Verbandsligisten TV Verl und HSG Gütersloh eine verlängerte Pause. Das für den vergangenen Wochenende angesetzte Derby hatten beide bereits im Jahr 2005 gespielt. Auf der faulen Haut lag jedoch zumindest der TVV nicht, der dem Zweitligisten HSG Augustdorf/Hövelhof in einem Testspiel nur knapp mit 30:31 unterlag. Am kommenden Freitag geht es dann noch eine Etage höher, wenn der TV Verl um 19.30 Uhr den Bundesligisten TBV Lemgo erwartet. Karten gibt es im Vorverkauf in der Geschäftsstelle des TV Verl.
Mächtig Feuer unterm Dach ist derweil beim Verbandsligakonkurrenten TV Werther. Trainer Jens Großpietsch muss den Verein am Ende zur Saison verlassen und wird von Joachim Tegelhütter abgelöst. »Ich fühle mich ein wenig hintergangen«, machte Jens Großpietsch aus seiner Enttäuschung über diese Entscheidung keinen Hehl. Aus seiner Sicht habe der Vorstand, ohne ihn konkret auf die kommende Saison angesprochen zu haben, mit anderen Trainerkandidaten verhandelt. »Ich will die Mannschaft auf gar keinen Fall im Stich lassen. Im Moment kann ich mir aber nicht vorstellen, wie es unter diesen Umständen weitergehen soll«, hält es Großpietsch sogar für möglich, dass er am kommenden Sonntag gegen Brockhagen nicht mehr auf der Bank des TV Werther sitzen wird.

Artikel vom 18.01.2006