18.01.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Aufrechter Freund und väterlicher Berater

Realschule Bünde-Nord trauert um ihren früheren Leiter Manfred Huckemann


Bünde (BZ). Realschuldirektor i.R. Manfred Huckemann, langjähriger Leiter der Realschule Bünde-Nord, ist jetzt nach kurzer schwerer Krankheit im Alter von 71 Jahren verstorben. Er wurde am 1934 in Dortmund geboren, durch Auswirkungen des Krieges nach Süddeutschland evakuiert. Nach dem Abitur absolvierte er das Studium der Geophysik in Freiburg, anschließend am Geophysikalischen Institut München.
Während der Betreuung eines Bohrungsprojektes einer Erdölfirma lernte er im Kreis Melle seine spätere Ehefrau kennen. Mit dem Ziel, Realschullehrer zu werden, nahm er das Studium der Geographie und Physik auf und legte sein Examen an der Uni Münster ab. Nach der Referendarzeit in Dortmund wurde er 1967 Lehrer an der Realschule Bünde (damals noch an der Wehmstraße) und blieb ihr bis zur Pensionierung treu.
Als Konrektor hatte Huckemann ab 1977 die Funktion eines stellvertretenden Schulleiters. Die Schule erhielt nach der Teilung 1976 nunmehr den Namen Realschule Bünde-Nord. Die Leitung wurde Huckemann 1982 übertragen, dieses Amt hat er nahezu anderthalb Jahrzehnte bis zu seiner Pensionierung 1996 inne.
In die Amtszeit von Manfred Huckemann fällt nach der Grenzöffnung die Begründung einer Schulpartnerschaft mit der Peter-Apian-Mittelschule in Bündes Partnerstadt Leisnig. Ebenso ist der Beginn eines Schüleraustausches mit dem Stantonbury Campus in Milton Keynes/Großbritannien von Wichtigkeit. Von dem besonderen Stellenwert der Schulform Realschule war Manfred Huckemann überzeugt; insbesondere von ihren klaren Bildungszielen und Möglichkeiten im Hinblick auf die Qualifizierung für die Berufswelt. In den später 80er- und frühen 90er-Jahren, im Zusammehang mit der örtlichen Schulformdiskussion, galt sein Bemühen dem Erhalt »seiner« Realschule. Die positive Entwicklung der kommenden Jahre gab ihm Recht.
Das Ziel des früheren Schulleiters war, Kinder mit solidem Wissen auszurüsten, auf das sie aufbauen und damit ihr eigenes Leben gestalten konnten. Neue Fächer wie Informatik und Technik wurden wegen ihrer aktuellen Bedeutung von ihm besonders im Hinblick auf eine angemessene Ausstattung wirksam unterstützt.
Als aktiver Förderer des Schullandheimgedankens war Huckemann nicht nur langjähriges Mitglied im erweiterten Vorstand des Vereins Bünder Schullandheim, als Schulleiter hat er selbst häufig als Begleiter an Aufenthalten der Unterstufenklassen teilgenommen.
Den Schülerinnen und Schülern war er zuweilen Beichtvater für kleine und große Sorgen; im Kollegium vielen ein guter, aufrechter Freund und väterlicher Berater und den Eltern im Gespräch ein verständnisvoller Zuhörer. Manfred Huckemann war somit jemand, der in einem freundlichen Klima ein offenes Miteinander pflegte - dem entsprach auch sein Konzept der »offenen Türen«, das jedem ermöglichte, auch in seinem Dienstzimmer menschliche Nähe zu finden. Die letzte Ehre erweisen kann man dem ehemaligen Schulleiter am Donnerstag, 19. Januar.
Das Seelenamt beginnt um 12 Uhr in der katholischen Pfarrkirche St. Josef zu Bünde. Anschließend findet die Trauerfeier um 13 Uhr in der Friedhofskapelle Südlengern-Heide statt.
Schüler, Eltern und Lehrer, denen er begegnete, werden Manfred Huckemann in dankbarer Erinnerung behalten.

Artikel vom 18.01.2006