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Investitions-Risiko hat
sich am Ende ausgezahlt

Ideas Plus seit einem Jahr im neuen Firmengebäude


Von Bernd Steinbacher
(Text und Fotos)
Schloß Holte-Stukenbrock (WB). »Wir haben drei neue Mitarbeiter für die Produktion eingestellt. Außerdem mussten wir im Oktober, November und Dezember des vergangenen Jahres in der Woche immer von 7 bis 20 Uhr arbeiten, um die vielen Aufträge erledigen zu können«, sagte Peter Mulsow, Inhaber der Ideas Plus multimedia-products Handels GmbH. Das Unternehmen fertigt für Händler maßgeschneiderte Computer. Im vergangenen Jahr wurden 70 000 Rechner zusammengebaut. »Mit dem Umsatz im Jahr 2005 sind wir sehr zufrieden«, so Peter Mulsow. Doch die Rendite könnte besser sein.
Grund dafür ist der hohe Dollarkurs, der sich auf die Einkaufspreise für die einzelnen Komponenten niederschlägt. »Wir schreiben aber schwarze Zahlen.«
Seit gut einem Jahr sitzt das Unternehmen im eigenen Firmengebäude an der Straße Zur Brinke in Schloß Holte-Stukenbrock. Es war aus gemieteten Räumen in Sennestadt nach Schloß Holte-Stukenbrock gezogen und hatte in das Grundstück, den Neubau, Produktionseinrichtungen und Außenanlagen etwa drei Millionen Euro investiert. »Es war richtig, eigene Produktions- und Büroräume zu schaffen«, zieht der Firmenchef Bilanz. Zwar sei es ein großes Risiko gewesen, so viel zu investieren, doch langfristig sei dies sinnvoll.
Ausgezahlt hat sich auch, die eigene Marke »IP Dragon« einzuführen. Das Markenzeichen ist seit August 2004 eingetragen. Mittlerweile tragen etwa 70 Prozent der ausgelieferten Computer das eigene Markenlogo. Wichtig für die Computerfirma ist die langfristige Zusammenarbeit mit dem Elektronikhändler Conrad, über den viele Rechner vertrieben werden. »Jeden Monat bieten wir dem Handel fünf verschieden ausgestattete Computer an«, erklärt Mulsow. »Die Entwicklung geht einfach so schnell. Kunden wollen größere Festplatten, Arbeitsspeicher, leistungsfähigere Prozessoren und bessere Grafikkarten.« Der Modellwechsel bezüglich des Innenlebens der Computer gehe auch deshalb so schnell vonstatten, weil sich die Preise für Komponenten so schnell ändern und deshalb ständig neue Kalkulationen nötig seien.
Zukünftig will das Unternehmen verstärkt auf das Zusammenbauen von Notebooks setzen. Erst vor drei Monaten damit angefangen, ist jetzt schon abzusehen, dass Notebooks den »normalen« Computer mehr und mehr verdrängen werden. Da Notebooks in immer größeren Stückzahlen produziert werden, nähert sich der Preis an andere Rechner an, was wiederum zu höherem Absatz führt. »Käufer sind mit Notebooks einfach flexibler.«
Dazu beitragen wird nach Ansicht von Peter Mulsow auch die Fußball-Weltmeisterschaft in diesem Jahr. Grund dafür ist die digitale Fernsehübertragung. »Für etwa 50 Euro gibt es einen Adapter und das Notebook wird zum Fernsehempfänger. Im Sommer auf der Wiese im Garten zu sitzen und Fußball zu schauen, das hat doch was.«
Bis zur Fußballweltmeisterschaft ist noch Zeit, bis dahin müssen noch einige tausend Rechner zusammengebaut werden. Um flexibel auf unterschiedliche Auftragslagen reagieren zu können, hat das Unternehmen Zeitkonten für die Mitarbeiter in der Produktion eingeführt. »Das bedeutet mehr Freizeit im Sommer und Mehrarbeit bei Auftragsspitzen. Wir haben damit gute Erfahrungen gemacht«, so Peter Mulsow.

Artikel vom 18.01.2006