18.01.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Einmal jemand anders sein

Claudia und Dirk Dreier führen Volmser Kostümverleih »Klimbim«

Von Moritz Winde (Text und Fotos)
Bad Oeynhausen-Volmerdingsen (WB). Versteckt in der kleinen Volmerdingsener Straße Felsengrund befindet sich ein Geschäft wie aus dem Spielzeugland. Der urige Kostümverleih »Klimbim« von Claudia und Dirk Dreier präsentiert rund 3500 verschiedenste Outfits und ist nicht nur jetzt zur Karnevalszeit ein Geheimtip.

Beim Betreten des zum Kleiderladen umgestalteten Wohnungskellers wird einem augenblicklich warm ums Herz. Die Farbenpracht der mit Preisschild versehenen und nach Größe und Stil sorgfältig sortierten Kostüme versetzt den Besucher in eine ausgelassene, fröhliche Stimmung. »So muss es sein«, sagt Dirk Dreier. Schließlich kommen die Menschen, um sich für einen freudigen, besonderen Anlass einzukleiden. Die Wahl einer geeigneten Maskierung falle aber nicht immer leicht. »Dann helfen wir natürlich. Oft stehen Leute vor uns und fragen, wie sie sich verkleiden könnten«, berichtet Claudia Dreier, dass sie schon so manchen Doppelgänger Heinos, John Travoltas oder Harry Potters zum Glück verholfen habe.
Doch »Klimbim«, benannt nach der gleichnamigen schrillen Fernsehkultserie aus den achtziger Jahren, hat weit mehr zu bieten, als nur Promiverkleidungen. »Wir haben alles quer durch den Garten. Einzig ein Eselskostüm für Erwachsene fehlt uns noch in unserer Sammlung«, sagt Claudia Dreier, die immer auf der Suche nach Raritäten und Neuheiten ist. Die aus Hagen stammende heute 43-Jährige ist als Tanzmariechen mit dem Ruhrgebietskarneval groß geworden und hat im Laufe der Jahre eine Vielzahl unterschiedlichster Verkleidungen gesammelt. »Damit diese nicht das ganze Jahr über unbenutzt im Schrank hängen, ist uns vor fünf Jahren die Idee des Verleihs gekommen«, erzählt Claudia Dreier. Klassische Kostüme wie Indianer, Cowboy, Zauberer, Clown, Pirat oder Polizist werden von den Kunden aus ganz Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen, zu denen auch große Firmen gehören, genau so verlangt wie Outfits aus dem Mittelalter wie König, Prinzessin, Hofnarr oder Musketier.
Ebenso besitzt das Ehepaar ausgefallene Revuekostüme und Tierkostüme, aber auch viele Verkleidungen für Kinder sind im Sortiment. »Mozartkleider gehen anlässlich seines 250. Geburtstags zurzeit besonders gut«, verrät Dirk Dreier, der sich selbst am liebsten die Kutte Hermann des Cheruskers überstreift. »Ein tolles Gefühl«, schwärmt der 44-Jährige, der den Reiz des Verkleidens darin sieht, einmal im Jahr jemand anders sein zu dürfen.
Die Leihpreise von fünf bis 30 Euro je nach Art des Kostüms beinhalten die normale Reinigung und gelten für zwei Tage.

Artikel vom 18.01.2006