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Belohnung für gute Rinderzucht

Heimische Betriebe freuen sich über Erfolg bei Bundesschau in Berlin

Von Elke Bösch
Rahden / Altkreis Lübbecke (WB). Als sich sechs Züchter aus dem Altkreis Lübbecke mit 18 jungen Rindern auf den Weg nach Berlin machten, ahnten sie nicht, welch große Erfolge sie bei der Grünen Woche erzielen würden.

»Unsere Ergebnisse bei der Bundesrasseschau ÝSchwarz-Rot-Gold robustÜ können sich wirklich sehen lassen«, freute sich gestern Reinhard Wullbrandt. Der Rinderzüchter aus Pr. Ströhen hatte auch ganz besonderen Grund, stolz zu sein. Denn seine Welsh-Black-Kuh »Meg« darf sich »Bundessieger« nennen. Freuen können sich aber auch weitere Züchterfamilien aus dem Altkreis: Der Hof Spechtmeyer aus Espelkamp erhielt für den Hereford-Bullen »Napoleon« einen 1b Preis. Die Familie Wehebrink aus Wehe holte mit dem Rind »Tabea« der Rasse »Welsh Black« einen 1a Preis, der Hof Heitmann aus Oppenwehe erhielt dieselbe Auszeichnung für die Galloway-Färse »Tatjana«, Familie Schwagmeier aus Hüllhorst schaffte mit Kuh »Molli« die 1b-Auszeichnung und der Hof Büttemeyer aus Espelkamp freut sich über zwei Bundesreservesieger in Gestalt des Galloway-Bullen »Black Jack« und der Galloway-Färse »Marthe II«.
»Diese ausgezeichneten Bewertungen haben für uns natürlich einen sehr hohen Stellenwert«, sagte Wullbrandt stellvertretend für seine Kollegen aus dem Altkreis. »Immerhin waren bei der Internationalen Woche 100 Züchter aus ganz Deutschland vertreten.« Zudem finde diese auf Bundesrasseschau der sechs Verbände Galloway, Hereford, Welsh Black, Highland Cattle, Salers und Zwerg Zebu nur alle vier Jahre statt. Und die Ausstellung lockte Besucher aus ganz Europa an. »Auch für uns werden die Märkte in Osteuropa immer interessanter«, berichtet Wullbrandt im Gespräch mit der RAHDENER ZEITUNG. »Wir haben Kontakte nach Russland, Litauen, in die Ukraine und zu anderen Ländern geknüpft.
Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Gerd Sonnleitner, wünscht in einem Grußwort zur Bundesschau den Teilnehmern wirtschaftlich viel Erfolg. Sonnleitner sieht die Vermarktungsmöglichkeiten für diese so genannten Robustrinder aber auch stark in der Region. Da der Verbraucher angesichts der Fleischskandale der jüngsten Zeit Wert auf hohe Qualität setze und es schätze, wenn er den Erzeugerbetrieb kenne.
Johannes Frizen, Vorsitzender des Bundesverbandes Deutscher Fleischrinderzüchter und- halter, erwähnt nicht nur positiv, dass mit 260 Tieren eine Rekordmarke überschritten worden sei, sondern geht auch davon aus, dass die etwa 100 Beschicker der Bundesschau die Chance nutzen werden, die Vorzüge dieser Rassen einem breiten Publikum nahezubringen. Denn, so lobt Frizen, »diese Rassen sind nicht nur vorzüglich zur Pflege der Landschaft geeignet, sondern liefern auch äußerst schmackhaftes Fleisch.«

Artikel vom 18.01.2006