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»China wird
für uns immer
wichtiger«

HORA investiert in eigene Firma

Von Bernd Steinbacher
(Text und Foto)
Schloß Holte-Stukenbrock (WB). Die Holter Regelarmaturen GmbH und Co. KG (HORA) hat volle Auftragsbücher. Die gute Auftragslage kommt hauptsächlich aufgrund der großen Nachfrage aus dem Ausland. Im Kraftwerksbereich gehen etwa 80 Prozent der in Schloß Holte-Stukenbrock produzierten Güter in den Export.

»China wird für uns immer wichtiger«, sagte gestern HORA-Geschäftsführer Lutz Werner beim Gespräch mit dem WESTFALEN-BLATT. In den Jahren 2003, 2004 und 2005 hat sich der Umsatz mit diesem Land pro Jahr verdoppelt. Auch künftig werden erhebliche Steigerungsraten erwartet.
Neun HORA-Niederlassungen gibt es bereits in China, ein eigenes Unternehmen soll nun dort aufgebaut werden. »1995 in einem Restaurant in Köln wurden erste Kontakte nach China geknüpft, da kam der Zufall zu Hilfe«, erinnert sich Werner. Dass HORA mittlerweile der »einer der erfolgreichsten Anbieter von Spezialarmaturen in China ist«, das ist auch ein Verdienst von Sun Yanjun. Der 44-jährige Unternehmer ist seit 1997 für HORA als verantwortlicher Vertriebsmanager tätig und wird Geschäftsführer des Unternehmens, das HORA in China gründen wird. Sun Yanjun arbeitete unter anderen für ein staatliches Forschungsinstitut, wurde vom Staat nach seinem Universitätsabschluss nach Großbritannien geschickt, um weitere Erfahrungen zu sammeln. Seinen Abschluss als Diplomingenieur an einer Eliteuniversität des Landes erreichte er bereits im Alter von 23 Jahren.
Sun Yanjun weilt derzeit mit zwei Delegationen aus China in Schloß Holte-Stukenbrock. Die eine Gruppe der Wirtschaftsvertreter kommt aus Shanghai aus dem Kraftwerksbereich, die andere von einer Pekinger Ingenieurgesellschaft.
In Schloß Holte-Stukenbrock zuständig für das China-Geschäft von HORA ist auch Oliver Wimmer vom Vertrieb für Industrie- und Kraftwerksarmaturen. Seit dem Jahr 1997 ist er mehrmals jährlich dort, um Verhandlungen zu führen, Aufträge abzuschließen und die Präsenz von HORA auszubauen.
Für das Engagement in China als wichtigstem Handelspartner sind in diesem Jahr Investitionen in Millionenhöhe nötig, denn es soll auch eine eigene Immobilie angeschafft werden. Mit diesem Standbein soll das Unternehmen noch internationaler aufgestellt werden. Zum Jahresende 2005 waren die Auftragseingänge aus China - erstmals in der Firmengeschichte - größer als aus Deutschland. Dieser Entwicklung wird nun Rechnung getragen.
Sorge um den Arbeitsplatz brauchen sich die HORA-Beschäftigten in Schloß Holte-Stukenbrock nicht zu machen. Die internationale Ausrichtung des Unternehmens mit mehreren Standbeinen sichert hier die Arbeitsplätze, betont Lutz Werner.

Artikel vom 18.01.2006