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Landwirte besiegeln ihre »Ehe«

Neuer Ortsverband Steinhagen-Brockhagen-Kölkebeck stellt sich auf

Steinhagen (Felix). Dass sich die beiden Landwirtschaftlichen Ortsverbände Steinhagen und Brockhagen-Kölkebeck zusammentun sollten, das hatten bereits ihre Mitgliederversammlungen beschlossen. Am Montag nun wurde diese »Ehe« auch rechtskräftig. Im »Ententurm« wählten die 60 Mitglieder einstimmig Andreas Upmann-Dallmeyer zum Vorsitzenden des neuen »Landwirtschaftlichen Ortsverbandes Steinhagen-Brockhagen-Kölkebeck«.

Als seinen Stellvertreter bestellte die Versammlung Klaus-Dieter Schütter. Erster Schriftführer des neu gegründeten Ortsverbandes ist Reinhard Schacht. Als Kassenwart fungiert Arno Schröder. Zum weiteren Vorstand gehören die Vertrauensleute Roland Jürgensmann, Heinz Niederschabbehard und Hermann Frentrup-Stolte (Steinhagen), Reinhard Wortmann und Reinhard Vemmer (Brockhagen).
Schon lange hatte man über die Fusion nachgedacht. »Wenn man zwei verheiraten will, müssen sie wenigstens beide noch leben«, sagte Hermann Frentrup. In Steinhagen sei es zunehmend schwierig geworden, einen eigenen Vorstand zu finden - vom Schwund der Mitglieder (nur noch 68) durch die Struktur-Reform ganz abgesehen.
In ihren kurzen Jahresrückblicken erinnerten Andreas Upmann-Dallmeyer und Roland Jürgensmann noch einmal an die Aktivitäten des vergangenen Jahres. Nicht nur Vorstandswahlen standen am Montag auf der Agenda. Auch die Ortsstellen und -landwirte wurden für weitere sechs Jahre gewählt. Gerhard Goldbecker (Brockhagen-Kölkebeck) und Hermann Frentrup (Steinhagen) wurden im Amt bestätigt.
Im Anschluss an die konstituierenden Wahlen referierte Winfried Jüngst von der Landwirtschaftskammer über die Auswirkungen der EU-Agrarreform 2003. Dabei stand das Thema der Entkoppelung der Direktzahlungen von der Produktion ebenso auf dem Plan, wie die Inhalte der »Cross-Complience«. Von den 50 000 Betrieben in NRW müssen mindestens ein Prozent Anträge stellen und kontrolliert werden. Im vergangenen Jahr stieg die Zahl der Antragsteller um 25 Prozent auf 2778 an. Kein Wunder, wurden doch letztmalig Prämienrechte festgelegt.
Wilhelm Fiegenbaum, Geschäftsführer des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes, gab weitere Informationen zu den in der Praxis auftretenden Problemen der Übertragbarkeit der Zahlungsansprüche. Zudem steuerte er Neuerungen zur landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft bei, berichtete über die Beitragserhöhung bei den landwirtschaftlichen Krankenkassen um bis zu 76 Prozent sowie über die von der neuen NRW-Landesregierung beschlossene Aussetzung der Sieben-Jahres-Frist bei der Umnutzung von ehemaligen Wirtschaftsgebäuden.

Artikel vom 18.01.2006