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173 Hektar Land neu geordnet

Flurbereinigung in Bellersen ohne jeden Streit offiziell beendet Ê

Bellersen (rob). 158 Grundeigentümer haben sich an der Flurbereinigung Bellersen beteiligt, die jetzt offiziell im Gasthaus Mühlenkrug beendet worden ist. Mit der Überreichung der unfechtbaren Schlussfeststellung des Amtes für Agrarordnung Warburg an den Vorsitzenden der Teilnehmergemeinschaft Bellersen, Rudolf Rode, ist die vereinfachte Flurbereinigung auch formell abgeschlossen worden.

Der zuständige Planer des Warburger Amtes, Alfons Schulze Niehoff , bedankte sich bei den Bellersern für ihre konstruktive und engagierte Mitarbeit beim Verfahren und lobte besonders, dass es keinen Streit, wie das anderswo bei Flurbereinigungen durchaus vorkomme, gegeben habe.
Im Dezember 1994 war das Verfahren eingeleitet worden, der Plan wurde im September 2002 vorgelegt. 173 Hektar Land sind unter den 158 Eigentümern neu geordnet worden. Für die Maßnahmen entstanden, so die Vertreter des Amtes für Agrarordnung, 473 000 Euro Kosten. Helge Himstedt, Rechts- und Pressedezernent des Warburger Amtes, berichtete, dass EU, Bund und Land den Löwenanteil der Kosten geteilt hätten. Den auf die Teilnehmergemeinschaft entfallenden Eigenanteil habe die Stadt Brakel übernommen.
Zur Flurbereinigung gehörten die Neuvermessung der Ortslage Bellersen mit elf Hektar und 108 Gebäuden, die Flurneuordnung in der Feldmark auf freiwilliger Basis zur Verbesserung der Agrarstruktur, Dorferneuerungsmaßnahmen im Kirchenumfeld, eine Verkehrsberuhigung am südlichen Ortseingang, die Anlage des Erfahrungsweges der Sinne, eines Radweges, eines Dorfteiches und eines besonderen Agrarhistorischen Rundwanderweges. Acht Hektar Gelände sind für die Entwicklung der Landschaft erworben und die Brucht auf einem begradigten Abschnitt renaturiert worden. Uferstreifen wurden gekauft, Äcker in Grünland umgewandelt, die Grünlandnutzung durch Düppeler Schweine, Heckrinder und Schafe verstärkt, eine Streuobstwiese gefördert und 8000 dorftypische Gehölze durch die Bellerser selbst gepflanzt.
Für die Maßnahme Seitenbereich Ortsdurchfahrt und Dorferneuerung flossen Zuwendungen von 923 000 Euro in das Tourismus-Musterdorf. Zusammen mit der Flurbereinigung sind laut Amt für Agrarordnung knapp 1,4 Millionen Euro in Bellersen investiert worden. »Wir sind froh, dass es noch möglich war, dass so hohe Zuschüsse bewilligt wurden«, meinte Rudolf Rode mit Blick auf die leeren Staatskassen. Die Bürger hätten das Projekt ausführlich erklärt bekommen, deshalb sei auch alles sehr glatt gelaufen.

Artikel vom 18.01.2006