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Pilzköpfe sichern Fenster

Serie zum Einbruch-Schutz - Leitern unter Carport geradezu Einladung

Löhne (pes/cb). Fenster zu, Tür zuziehen - da kommt keiner mehr durch. Ein Trugschluss, wie Kriminalhauptkommissar Ernst-August Brune weiß, denn Einbrecher hebeln Fenster in weniger als einer Minute auf. Der Mitarbeiter des Kommissariats Vorbeugung in Herford gibt in der LÖHNER ZEITUNG Tipps, wie man sich vor ungebetenen Gästen schützen kann.

Eigene Sorgfalt steht für ihn erst einmal an oberster Stelle: »Wer das Haus verlässt, und sei es nur für kurze Zeit, sollte kein Fenster auf Kipp stehen lassen. Die Haustür und Nebentüren sind immer abzuschließen. So verhindert man, dem Einbrecher auch noch Hilfe bei seiner Tat anzubieten. Es sollten zum Beispiel auch keine Werkzeuge oder gar Leitern im Außenbereich lagern.«
»Ein Einbrecher nimmt keine Rücksicht darauf, ob er etwas zerstört«, warnt Brune vor Sorglosigkeit. »Ein Fenster oder eine Tür, die nicht zusätzlich gesichert sind, stellen kein Hindernis dar - auch wenn dabei Holz splittern oder Kunststoff beschädigt wird. Wichtig ist es deshalb, dass die vermeintlichen Schwachstellen am Haus einem Eindringling möglichst viel Widerstand leisten.« Dauert der Einbruchsversuch zu lange oder verursacht er gar zu viel Lärm, suche der Gauner in der Regel meist zeitig das Weite.
»Hundertprozentigen Schutz gibt es nicht«, dämpft Brune zu große Erwartungen. »Aber Schließtechniken auf dem neuesten Stand machen Einbrechern das Leben schwer. Vor allem die Schließbleche der Türen müssen mit langen Schrauben bis ins Mauerwerk verankert sein. Und die Fenster sollten so ausgestattet sein, dass sie nicht so schnell aufgehebelt werden können.« Geprüfte Nachrüstprodukte seien im Handel erhältlich. Brune: »Bei neuen Fenstern wird auf die DIN V ENV 1627 mindestens der Widerstandsklasse 2 verwiesen.«
Wer sich über technische Sicherungen informieren will, kann sich an das Kommissariat Vorbeugung in Herford unter der Rufnummer 0 52 21 / 888-17 00 wenden. Darüber hinaus kann man dort die Sicherheitsbroschüre mit dem Titel »Sicher wohnen - Einbruchschutz - ungebetene Gäste« abholen. Auf Wunsch wird der Ratgeber auch zugesandt. Mit dem Kommissariat Vorbeugung kann auch ein kostenloser Ortstermin vereinbart werden. Dabei wird eine Schwachstellen-Analyse erstellt. Zudem gibt es Hinweise auf Fachfirmen. Jährlich nehmen die Beamten zwischen 150 und 170 Beratungstermine dieser Art war. Der ratsuchende Bürger sollte mindestens eine Stunde für den Ortstermin einplanen.
l In der nächsten Folge: Tipps für richtiges Verhalten, wenn ein Einbrecher in die eigenen vier Wände eingedrungen ist.

Artikel vom 19.01.2006