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Krankenhausgesellschaft
braucht die Räume nicht

Das Gebäude Körnerstraße 8 steht weiter leer

Von Thomas Hochstätter
(Text und Foto)
Bad Oeynhausen (WB). Das städtische Krankenhaus hat nicht nur zahlreiche angesehene Ärzte, es ist auch Nutzer eines großzügigen Gebäudes in gefragter Lage. Was mit dem leer stehenden Objekt Körnerstraße 8 passieren soll, ist aber auch zwei Monate nach der Rückgabe durch die Stadt noch unklar.


Das Gebäude war das letzte Übergangswohnheim für Flüchtlinge und Aussiedler in Bad Oeynhausen. Schon im Herbst 2004 zogen drei der dort untergebrachten Familien in Privatwohnungen um. Nach Angaben der Stadtverwaltung handelte es sich um Menschen zum Beispiel aus Afghanistan, die in absehbarer Zeit nicht in ihr Heimatland zurückkehren können. Von Februar bis Juli 2005 wurden dann die verbliebenen zehn Familien nach und nach in die Wohncontaineranlage an der Mindener Straße 4 - neben Ford-Meyer - umquartiert.
Hatte es im August noch geheißen, die Stadt müsse den Bau vor der Rückgabe an die Krankenhausgesellschaft renovieren, so war dies offenbar doch nicht nötig. Die Vereinbarungen im Mietvertrag hätten dies nicht vorgesehen, teilte jetzt ein Sprecher auf Anfrage des WESTFALEN-BLATTES mit. Die Körnerstraße 8 sei zum 1. November übergeben worden.
Das Haus liegt in einer gehobenen Wohngegend. In einem Anbau ist ein Wohnheim für Krankenpflegeschüler untergebracht. Was mit dem Gesamtkomplex in Zukunft passiert, dazu ist von der Stadt derzeit nichts zu erfahren. »Über die weitere Verwendung des Gebäudes gibt es Gespräche. Weiteres kann zu Grundstücksangelegenheiten derzeit nicht gesagt werden«, heißt es lediglich. Man sei schließlich auch nicht der Inhaber.
Es gilt als möglich, dass die Immobilie in der Neugestaltung der Krankenhauslandschaft im Mühlenkreis eine Rolle spielt. Und sei es nur durch einen Gewinn bringenden Verkauf.
Das Krankenhaus habe jedoch auch nur eingeschränkten Einfluss, hatte unlängst Krankenhaus-Direktor Fulko Rid erklärt »Die Immobilie befindet sich nicht in unserem Eigentum.« Es handele sich um eine Erbpachtsache. Sicher sei jedoch, dass man keinen Bedarf für die Nutzung der Räume habe.

Artikel vom 19.01.2006