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Striediecks Hof: Sanierung wird teurer

Kosten steigen um 240 000 auf 1,49 Millionen Euro - Zusätzlicher Brandschutz erforderlich

Bünde (grot). Werden Altbauten saniert, können hinter jeder Stein unliebsame und teure Überraschungen lauern: Bei der Sanierung von Striediecks Hof am Kreisheimat- und Tabakmuseum laufen dem Kreis Herford die Kosten davon. Waren die Planer vor Beginn der auf mindestens zwei Jahre angesetzten Sanierungsarbeiten von (geschätzten) Gesamtkosten in Höhe von 1,1 Millionen Euro (plus Architekten- und Ingenieurhonorare) ausgegangen, scheint jetzt eine Gesamtsumme von 1,49 Millionen Euro realistischer.

Nach Vorliegen erster Untersuchungsergebnisse und Entwurfsplanungen im April 2005 hatte der Kreis die Summe nach oben korrigiert Ñ um 150 000 Euro Planungskosten, die in Eigenarbeit geleistet werden sollten.
Das hat sich wegen personeller Probleme in der Kreisverwaltung nicht realisieren lasse. Stattdessen wurde ein Herforder Planungsbüro beauftragt, dadurch entstanden Mehrkosten in Höhe von 35 000 Euro.
Das hat nunmehr die weiteren Mehrkosten aufgelistet. Mit allein 75 000 Euro schlagen Maßnahmen für zusätzlichen Brandschutz im ersten Obergeschoss des Fachwerkgebäudes zu Buche. Der Einbau von Eichenfußböden und zusätzliche Abschottungen im Bereich der Verwaltungsräume durch Trockenmauern sind Vorgaben aus der Baugenehmigung und dem Brandschutzgutachten.
Die selbe Summe würde der Einbau von Türschleusen und Fensterdichtungen für eine in Museen geforderte Pollendichtheit verschlingen, die auch ein gleichmäßiges Raumklima gewährleisten können.
20 000 Euro kostet der Einbau einer zusätzlichen Drainage, da an diesem Gebäude mit hohem Grundwasserstand zu rechnen ist. Diese Drainage und Abdichtung ist entgegen ersten Annahmen nicht vorhanden.
Ebenfalls 20 000 Euro sind für eine ursprünglich nicht vorgesehen Stahlbetonwand als zusätzliche Aussteifung für die Fachwerkkonstruktion fällig. Sie ist für die Gebäudestabilität unerlässlich.
Der Schul- und Kulturausschuss des Kreistages hat gestern die Aufstellung der Mehrkosten zur Kenntnis genommen und die erforderlichen Mittel in den Wirtschaftsplan eingestellt. Im nichtöffentlichen Teil der Sitzung wurden Aufträge für die anstehenden Arbeiten vergeben.

Artikel vom 18.01.2006