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Grundstücke sind jetzt im
Computer des Kreises erfasst

Flächendeckender Nachweis macht Grundeigentum wirtschaftsfähig

Hüllhorst/Minden (WB). Mit Ablauf des Jahres 2005 wurde für den Kreis Minden-Lübbecke die Umstellung der analogen Katasterkarten auf digitale Datenbestände der Automatisierten Liegenschaftskarte (ALK) beendet. Das Ziel des Ende des Jahres 2000 vom Kreistag beschlossenen Projektes »ALK-2005« ist termingerecht erreicht.

Die Katasterkarten sind der flächendeckend vorliegende, zeichnerische Kartennachweis aller Grundstücke. Zusammen mit dem Katasterbuchnachweis des Katasteramtes und dem Grundbuch beim Amtsgericht bilden sie den Nachweis des Grundeigentums, das in der Bundesrepublik Deutschland im Grundgesetz fest verankert ist. Der flächendeckende Nachweis macht das Grundeigentum wirtschaftsfähig und beleihbar. Gleichzeitig sind die Katasterkarten die Grundlage für fast alle großmaßstäblichen kommunalen und privaten Planungen. Viele Sammlungen und Darstellungen von raumbezogenen Informationen enthalten Elemente aus dem Liegenschaftskataster.
Im Zeitalter der modernen Informationstechnik wird nunmehr die herkömmliche analoge Papierform der Karte durch einen digitalen Nachweis, die »Automatisierte Liegenschaftskarte (ALK)« ersetzt. Als hochaktuelle Datensammlung verkörpert die ALK einen immensen volkswirtschaftlichen Wert. Zur wirtschaftlichen Weiterentwicklung der Region, dem Kreis Minden-Lübbecke, sind verlässliche Datengrundlagen unabdingbare Voraussetzung.
Mit der finanziell und personell sehr aufwendigen Aufgabe, die gesamte Kreisfläche mit immerhin 1 152 Quadratkilometern Fläche und etwa 200 000 Flurstücken auf einen digitalen Datenbestand umzustellen, wurde mit einer Konzeptions- und Startphase bereits Mitte der 90er Jahre begonnen. Den Anfang machten die Gebiete der Städte Minden und Bad Oeynhausen, da sich hier die Städte, Stadtwerke, sowie das damalige Elektrizitätswerk Minden-Ravensberg finanziell und personell an der Aufstellung der ALK beteiligten. Es entstanden die Projekte »ALK-Minden« und »ALK-Bad Oeynhausen«, da sehr schnell der immense Nutzen der digitalen Daten von den Städten, sowie den Versorgungsträger gesehen wurde. Es folgte ein Projekt »ALK-Porta Westfalica«.
Gleichzeitig zeigte sich, das der Aufbau der ALK in überschaubarer Zeit mit den normalen Mitteln des Katasteramtes beim Kreis Minden-Lübbecke nicht zu realisieren war. Sowohl die Kommunen als auch die Wirtschaft erkannten, dass erst ein - möglichst zeitnaher - flächendeckender digitaler Nachweis die immensen Vorteile von raumbezogenen Informationssystemen ausschöpfen kann. Aus diesem Grund hat der Kreistag (mit Unterstützung der kreisangehörigen Städte und Gemeinden) Ende des Jahres 2000 beschlossen, den ALK-Aufbau mit dem sog. Projekt „ALK-2005“ wesentlich zu forcieren. Ziel sollte der kreisweite Datenaufbau bis Ende 2005 sein.
Die Möglichkeit einer schnellen und sicheren Datenrecherche, einschließlich der Visualisierung von graphischen Daten ggf. auch über Web-Services, stellt zunehmend eine Standortvoraussetzung für eine moderne Wirtschaftsregion dar. Insofern ist die jetzige Fertigstellung ein wichtiger Meilenstein zu einem modernen Mehrzweckkataster für den Wirtschaftsraum Minden-Lübbecke.

Artikel vom 18.01.2006