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Aktualisierung für
40 000 Euro zu teuer

Stadtplaner: »Einzelhandelsgutachten überholt«

Gütersloh (mdel). 40 000 Euro für die Aktualisierung des Einzelhandelsgutachtens auszugeben, war den Politikern des Planungsausschusses am Donnerstagabend zu teuer. CDU, SPD, BfGT und FDP hielten der Vorschlag der Stadtverwaltung für überflüssig, weil erst im Jahr 2000 ein Gutachten erstellt worden war. Die Grünen und die UWG plädierten für die Aktualisierung.

»An dem Ziel, das Angebot in der Innenstadt zu sichern, hat sich nach fünf Jahren nichts geändert«, begründete CDU-Ratsherr Gerhard Piepenbrock für seine Fraktion die Ablehnung. In der Vergangenheit seien Einzelgutachten eingeholt worden, wenn SB-Märkte und Discounter erweitern oder neu ansiedeln wollten. Für eine Gesamtbetrachtung sprach sich Piepenbrock dafür aus, den Gütersloher Einzelhandelsverband und die Stadtmarketing GmbH mit einzubeziehen. Dem hielten Siegfried Kornfeld (Grüne) und Norbert Bohlmann (UWG) entgegen, dass es bereits jetzt acht Anfragen für neue Einzelhandelsmärkte in der Stadt gebe. »Wenn wir die Innenstadt sichern wollen, benötigen wir Planungssicherheit. Wir sollten uns deshalb die Entwicklung im gesamten Stadtgebiet anschauen. In der Vergangenheit sind wir mehrfach vom im Jahr 2000 erstellten Gutachten abgewichen«, meinte Bohlmann.
Stadtplaner Michael Zirbel wollte das Kostenargument nicht gelten lassen. Mehrfach seien Einzelgutachten erstellt worden, die extern oder aus dem laufenden Geschäft finanziert worden seien. »Das zeigt, dass das Gutachten überholt ist«, erklärte Zirbel. In den vergangenen fünf Jahren habe sich in der Gütersloher Einzelhandelsstruktur einiges geändert. Wenn die Stadt Bebauungspläne fortschreiben wolle, benötige sie eine Liste mit zentrumsrelevanten Angeboten, die auf die Gütersloher Innenstadt abgestimmt sei. »Manche Fragen müssen in Einzelgutachten immer wieder neu beantwortet werden, das ist sehr aufwendig«, gab der Stadtplaner zu bedenken. Er schlug vor, noch einmal mit dem Gutachter zu sprechen, damit dieser nachkalkulieren könne. Doch darauf wollte sich die Mehrheit im Planungsausschuss nicht einlassen.

Artikel vom 14.01.2006