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Universität führt im
Herbst Studiengeld ein

Rektor bestätigt Planungen beim Neujahrsempfang

Von Manfred Stienecke (Text)
und Wolfram Brucks (Foto)
Paderborn (WV). Die Universität Paderborn wird schon in diesem Jahr allgemeine Studiengebühren einführen. Das kündigte Rektor Prof. Dr. Nikolaus Risch gestern beim traditionellen Neujahrsempfang der Hochschule an.

Wenn die Universität Paderborn den »im Wettbewerb erfolgreich eingeschlagenen Weg« weiterverfolgen und ihren Studierenden »ein in der Breite ausbalanciertes Studienangebot auf hohem Niveau« bieten wolle, dann werde sie »ab dem Wintersemester 2006/07 Studienbeiträge in voller Höhe einführen müssen und dies auch tun«, bekräftigte Risch vor gut 500 Gästen aus der Region.
Zugleich kündigte der Rektor struktuelle Maßnahmen an, mit denen die Studienbedingungen an der aus den Nähten platzenden Hochschule verbessert werden sollen. So würden mit den zusätzlichen Einnahmen neue Hörsaal- und Seminarraumangebote geschaffen. Zudem kündigte der Rektor die Beschäftigung fortgeschrittener Studierender als Mentoren für jüngere Fachsemester an. Zumindest temporär könnten auch Professuren auf Zeit eingerichtet werden.
»Diese und andere Maßnahmen werden eine Verbesserung der Qualität der Studienangebote, eine Verkürzung von Studienzeiten, eine Verringerung von Abbrecher-Quoten und eine Verbesserung der Arbeitsmarktchancen unserer Absolventen ermöglichen«, zeigte sich Risch zuversichtlich und warnte zugleich davor, mit Argumenten wie dem der »Schuldenfalle« bei Einführung von Studiengebühren Ängste zu schüren. »Es werden möglicherweise begabte junge Leute verschreckt und vom Studium abgehalten.«
Mit mehr als 3000 Erstsemestern hatte die Universität Paderborn in diesem Semester einen neuen Aufnahmerekord zu bewältigen. Die Studierendenzahlen stiegen auf 14 700. Der prognostizierten kontinuierlichen Steigerung der Studentenzahlen bis zum Jahre 2014 werde man sich in Paderborn unter anderem durch eine wirkungsvolle Lenkung von Studierendenströmen stellen. So werde es einen gezielten Einsatz von zahlenmäßigen Zugangsbeschränkungen (Numerus Clausus) geben. In den übrigen Studiengängen werde man auf spezifische Beratung und regelmäßige Selbstprüfungen (Assessments) der Studierenden setzen.
Als Festredner nahm der Präsident des Deutschen Studentenwerks, der Paderborner Hochschullehrer und Ex-Rektor Prof. Dr. Hans-Dieter Rinkens, die Rahmenbedingungen für ein erfolgversprechendes Studium in den Blick. Über die Preisverleihungen an die besten Absolventen der Hochschule wird das WV auf der nächsten Hochschulseite berichten. Für den stimmungsvollen Rahmen der Feier sorgte in bewährter Weise das Hochschulorchester - diesmal mit Filmmusiken. OWL-Seite

Artikel vom 16.01.2006