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Trotz Linda Elrani fehlt
ein Punkt zum Glück

Squash-Bundesliga: Match & Motion nur dritte Kraft

Gütersloh (hn). Die ersten beiden Auftritte von Linda Elrani für das Gütersloher »Match & Motion«-Squashteam in der Damen-Bundesliga dauerten inklusive der Pausen jeweils nur knapp 25 Minuten. Die aktuell Nummer sechs der Weltrangliste nutzte den Abstecher zwischen einem Ranglistenturnier in Asien und zwei Wettkämpfen in New York und Daytona (USA), um nach langer Abstinenz mal wieder bei ihren alten Kameradinnen nach dem Rechten zu schauen und den zahlreich in den »Match & Motion«-Center strömenden Zuschauern eine Probe ihres nicht verlernten Könnens zu bieten.

Zwei Spiele, sechs Sätze, ein einziger Punktverlust, lautete ihre persönliche Ausbeute. Dennoch kam M&M vor heimischen Publikum nicht über ein 2:2 gegen den SC München-Solln hinaus, schaffte aber immerhin den prognostizierten 4:0-Erfolg im zweiten Spiel gegen Fun Point Gerlingen.
Elrani, gut gelaunt und locker wie eh und je, hatte sich sportlich allerdings auf mehr Gegenwehr eingestellt. Die Münchener Nummer eins Carola Weiß, mit der die Engländerin vor Jahren beim Gütersloher Squashclub in einem Team gestanden hatte, war chancenlos. »Ich habe wenigstens ein paar Mal Aufschlag gehabt«, sprachen Weiß' Worte Bände über den Klassenunterschied, den Elrani mit brillanter Technik und ohne großen läuferischen Aufwand aufzeigte.
Der wahre Gewinner des Spieltages hieß nach dem 2:2 gegen Gütersloh und dem 3:1-Sieg gegen Taufkirchen dennoch Squashclub München-Solln, das die angekündigte französische Spitzenspielerin Isabelle Stoehr, Nummer 14 in der Welt, wegen einer Verletzung zu Hause lassen musste. »Ersatz haben wir so schnell nicht bekommen und uns daher maximal einen Punkt hier ausgerechnet«, zeigte sich Weiß überglücklich.
Dagegen mussten die Gütersloherinnen erst den Schock des Remis gegen den direkten Konkurrenten um einen Platz in der Meisterschaftsendrunde im April verdauen. Stephanie Rohe, die für die eine Rückenverletzung auskurierende Daniela Grzenia ersetzte, wehrte sich an vierter Stelle vergeblich gegen die an Position 30 in Deutschland geführte Selma Boztepe.
Als Elrani in Minutenschnelle ausgeglichen hatte, kämpfte Eva Brauckmann an »drei« gegen Sina Wall immer noch verbissen um den Schlüsselpunkt des Wochenendes. Nachdem beide nach völlig ausgeglichenem Spiel mit 9:5, 5:9, 7:9, 9:7 in den Entscheidungssatz mussten, machte die Gastspielerin ihrem Namen alle Ehre und brachte jeden Ball zurück. Brauckmann, längst an der Grenze zu Wadenkrämpfen angekommen, fightete bei jedem Schlag, doch der Satz und damit die Hoffnung auf einen Tausch der Tabellenpositionen ging verloren.
Unter dem Strich durfte sich Teammanagerin Karen Voltmann nach dem mit 9:1, 9:1, 10:8 erkämpften Ausgleich von Simone Korell über den starken zweiten Auftritt der Münchenerinnen freuen. Taufkirchen und München liegen nun beide mit 10:6 Punkten einen Zähler und damit in Reichweite vor dem M&M-Team. »Einen werden wir noch abfangen«, sieht Voltmann trotz des Rückschlages gute Chancen.

Die Ergebnisse  Match & Motion Gütersloh - SC München-Solln 2:2. Linda Elrani - Carola Weiß 9:0, 9:0, 9:0; Simone Korell - Pam Hathway 9:1, 9:1, 10:8; Eva Brauckmann - Sina Wall 9:5, 5:9, 7:9, 9:7, 5:9; Stephanie Rohe - Selma Boztepe 4:9, 4:9, 1:9.
Match & Motion Gütersloh - Fun Point Gerlingen 4:0. Elrani - Sonja Elsayed 9:1, 9:0, 9:0; Korell - Jennifer Friedrich 9:1, 9:2, 9:4; Stephanie Rohe - Christiane Haas 9:4, 9:3, 9:1.

Artikel vom 16.01.2006