16.01.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Pädagogisch
wertvoll

Superstars: Schiebung?


Köln (WB/dpa). Die Show »Deutschland sucht den Superstar« ist nach Ansicht des Fernsehwissenschaftlers Lothar Mikos »zutiefst pädagogisch«. Die Sendung bereite Jugendliche auf die Gesellschaft vor, die Kandidaten erhielten die Chance zur Selbstverwirklichung. »Die banale Kritik an der Sendung geht mir auf den Keks«, sagte Mikos. Die Show sei schlicht ein Spiegel der Gesellschaft. »Sie ist zutiefst kapitalistisch.« Sender und Plattenfirmen benutzten die Kandidaten selbstredend für ihr Geschäft. »Für die Bewerber ist es trotzdem eine Chance - und so sehen sie das auch«, sagte der Professor.
Kandidat Nevio Passaro (26) spricht indessen von gezielter Beeinflussung der Zuschauer. RTL versuche, mit Kameratricks und gezielter Beeinflussung die Abstimmung auf bestimmte Teilnehmer zu lenken. »Einige Kandidaten werden vom Sender und der Jury gepuscht, andere nicht«, erklärt der 26-Jährige, der sich selbst aber nicht beschweren kann. »Ich gehöre derzeit eher zu den geförderten Kandidaten.«
Pasta-Fan Nevio darf sich ebenso wie Anna-Maria aus Rietberg auch in der kommenden Woche wieder dem Votum der Zuschauer stellen. Im Gegensatz zu Dascha Semcov (17) aus Erfurt überstanden sie auch die zweite Runde der Motto-Shows.

Artikel vom 16.01.2006