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»Standort hat deutlich an Qualität gewonnen«

Herzlicher Neujahrsempfang in der Garnisonsstadt Höxter -ÊSolidarität der Bürger mit Soldaten

Von Harald Iding
Kreis Höxter (WB). In aller Frühe bereiteten die Soldaten die 1000 Schnittchen und eine deftige Gulaschsuppe für den großen Empfang im Offizierheim der Garnisonsstadt Höxter vor.

Oberstleutnant Roelof Billmann hieß Stunden später mehr als 200 Gäste zum Neujahrsempfang willkommen Mit dieser hohen Zahl der Vertreter und Repräsentanten aus Wirtschaft, Politik, Verwaltung und Vereinen kam in aller Deutlichkeit die Verbundenheit der Bevölkerung mit den Soldaten zum Ausdruck. Wie Höxters Bürgermeister Hermann Hecker gegenüber dem WESTFALEN-BLATT betonte, würden die Bundeswehr und Höxter eine Einheit bilden. »Es ist einfach unser Bataillon! Die Soldatinnen und Soldaten leisten nicht nur in der ganzen Welt wertvollen Dienst, sondern sind auch hier direkt bei uns immer zur Stelle ist, wenn sie gebraucht werden!«
Die intensive Beziehung der Bevölkerung zur Bundeswehr wird von vielen Seiten als vorbildlich eingestuft. Den Standort Höxter führen Kommandeure immer wieder als Paradebeispiel für ein engagiertes, ja schon freundschaftliches Miteinander an. Hecker: »Wenn die neuen Rekruten zum ersten Mal von mir begrüßt werden, dann erinnere ich gerne an die Zeit des 18. Jahrhunderts!« Damals hatte sich die Zahl der verheirateten Soldaten in Höxter innerhalb von nur sechs Jahren verdoppelt. Der Stadt gefiel das aber nicht, denn sie war zu jener Zeit auch für den Unterhalt von den Ehefrauen und den Kindern zuständig. Heiraten durfte man deswegen (wohl aus Kostengründen) nur noch mit Zustimmung des Kommandeurs.
Die Zeiten haben sich jedoch geändert -Êaber nicht der gute Name, den die Bundeswehr in Höxter bis heute hat.
In seiner Ansprache stellte Kommandeur Billmann als Standortältester des ABC-Abwehrbataillons 7 heraus, »dass mit der Indienststellung des Sanitätszentrum Höxter unter der Führung von Frau Oberfeldarzt Wiebke Jensen zum April des vergangenen Jahres der Standort eine zweite eigenständige Dienststelle erhalten und damit auch deutlich an Qualität gewonnen hat.«
Das sei der erste Schritt der »Transformation der Streitkräfte« -Êund weitere würden in diesem Jahr folgen. Das vergangene Jahr sei für das ABC-Abwehrbataillon 7 wieder ein anspruchsvolles und ereignisreiches, aber auch erfolgreiches Jahr gewesen, das hauptsächlich durch den Auftrag zur Bereitstellung von Kräften für die »Nato Response Force« (NRF) gekennzeichnet war. Zweimal innerhalb von nur 72 Stunden waren die Soldaten mit einem Großteil des Bataillons zur Hilfeleistung für die Tsunamie- und Hurrikankatastrophe abmarschbereit. Billmann: »Wir konnten auch beim Explosionsunglück in Höxter unsere professionelle Hilfe einbringen.« Der Kommandeur informierte gestern die Ehrengäste darüber, dass das Bataillon seit dem 1. Januar der 1. Panzerdivision in Hannover unterstellt ist. »Man muss kein Hellseher sein um sagen zu dürfen: es ist nicht die Frage, ob wir mit der Division oder der NRF in den Einsatz gehen, sondern wann dieses passieren wird!« In 2006 stellt das Bataillon wieder die Masse des multinationalen ABC-Abwehrbataillons für die NRF, die sich mit 1300 Soldaten aus neun Nationen zusammensetzt. »Das heißt wieder viele Übungen im In- und Ausland!«
Im ersten Halbjahr würden die Höxteraner Kräfte in Frankreich, Norwegen und auf den Kapverdischen Inseln üben -Ênach dem Sommer geht es in die Bereitstellungsphase.
»Von der wissen wir aber jetzt noch nicht, welche Aufträge dieses mit sich bringt«. Für das Jahr 2006 sei auch eine verstärkte Bautätigkeit in der Kaserne vorgesehen -Êneue Unterkunftsgebäude würden errichtet.

Artikel vom 16.01.2006