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Oeynhausener setzt auf Biogas

Die Chancen für Dieter Körtners geplante Anlage in Exter verbessern sich

Von Hartmut Horstmann
Bad Oeynhausen (WB). An diesem Mittwoch soll sich entscheiden, ob der Oeynhausener Dieter Körtner in Vlotho-Exter eine Biogasanlage errichten darf. Die Chancen sind gut.

Dieter Körtner führt in Bad Oeynhausen einen landwirtschaftlichen Recyclingbetrieb zur Entsorgung von Speiseresten. Diese Form der Wiederverwertung von Speiseresten als Schweinefutter werde allerdings demnächst verboten, und da brauche er für die kommenden 20 Jahre eine Alternative, hatte Körtner bei der Vorstellung des Projektes im Juli erklärt. In der Biogas-Anlage auf einem Bauernhof an der Witteler Straße in Exter sollen Speisereste und Gülle in einer Größenordnung von bis zu 70 Tonnen täglich verarbeitet werden. Mit der Energie soll ein Blockheizkraftwerk (800 Kilowattstunden) gespeist werden.
Mit der geplanten Anlage beschäftigt sich am Mittwoch Vlothos Ausschuss für Umwelt und Planung. Es geht um die Änderung des Flächennutzungsplanes. Bereits im Vorfeld haben bis auf die CDU alle im Ausschuss vertretenen Parteien ihre Zustimmung signalisiert. Die CDU will sich erst während der Sitzung am 18. Januar selbst äußern. Die Politik entscheidet in diesem ersten Schritt auch noch nicht über die Genehmigung der Anlage, sondern erst über den Einstieg ins Verfahren: Es geht um die Änderung des Flächennutzungsplanes.
Die Grünen zum Beispiel befürworten die Anlage sowohl aus energetischer Sicht (Stromerzeugung) als auch mit Rücksicht auf die Landwirtschaft: Die Biogas-Anlage sei ein weiteres Standbein der landwirtschaftlichen Produktion. Allerdings knüpfen die Grünen die Zustimmung an Bedingungen. So dürfe der Lkw-Verkehr zur Anlage ausschließlich über die Witteler Straße und nicht durch den Ort erfolgen. Wegen des Landschaftsbildes sollen die großen Tanks möglichst abgesenkt und eingegrünt werden. Und um die befürchtete Geruchsbelästigung zu vermeiden, soll das Verladen der Lkw nur unter Luftabschluss möglich sein. Gespräche zwischen Investor und Politik haben bereits stattgefunden, so dass die Grünen davon ausgehen, dass der Betreiber mit den genannten Bedingungen leben kann.

Artikel vom 14.01.2006