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Stadt droht neues Haushaltsloch

Durch Düsseldorfer Pläne könnte halbe Million fehlen - 80 Gäste bei SPD-Brunch

Versmold (OH). Von erfreulichen Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt berichtete Bürgermeister Thorsten Klute den 80 Gästen beim traditionellen Neujahrsbrunch des SPD-Ortsvereins am Sonntagmorgen. Doch die Freude darüber trübte die Nachricht, dass Versmold in diesem Jahr möglicherweise auf Landesmittel in Höhe von 500 000 Euro verzichten muss.

Von notwendigen Sparmaßnahmen der Landesregierung könne Versmold schneller und stärker betroffen sein, als es der Stadt lieb sei. »Ein Eckpunktepapier sieht Umverteilungsmaßnahmen zwischen den Kommunen vor. Für Versmold könnte die Umsetzung zu Einnahmeverlusten von einer halben Million Euro noch in diesem Haushaltsjahr führen«, sagte Klute. Die meisten Städte im Kreis Gütersloh wären hiervon betroffen. Die Stadt Versmold sei bereits an den Städte- und Gemeindebund als Interessenvertretung der Kommunen herangetreten, um das Schlimmste abzuwenden.
Als Nachricht, die »Mut macht zum Weitermachen« bezeichnete Klute indes den Rückgang der Arbeitslosigkeit. Wie berichtet sank die Arbeitslosenzahl in Versmold binnen zwölf Monaten von 974 auf 810 zum Jahresende 2005. »Besonders erfreulich ist der Rückgang der Jugendarbeitslosigkeit um 42 Prozent.« Vor seinen Parteifreunden warf der Bürgermeister auch einen Blick auf Themen des Jahres 2006. »Für die Planung der Zukunft des Versmolder Standortes des Klinikums Ravensberg wird es ein entscheidendes Jahr. Ich hoffe, dass die Landesregierung unser Vorhaben weiter als wichtig ansieht. Damit steht und fällt alles.«
Die vorhandene Bereitschaft vieler Versmolder zum ehrenamtlichen Einsatz könne zur Stärkung des Nahverkehrs eingesetzt werden, deutete Klute an, dass das Thema »Bürgerbus« schon bald auf die politische Tagesordnung rücken könnte.
Ortsvereinsvorsitzender Patrick Schlüter blickte in der Gaststätte »Bröcker« auf bundespolitische Entwicklungen der vergangenen Wochen und Monate zurück -Êund natürlich auf kommunale Themen. Er stellte fest, dass aus SPD-Sicht der von der CDU-Fraktion vorgeschlagene Bau einer Einfachturnhalle aus drei Gründen weder sinnvoll noch machbar sei. So sei das Projekt derzeit nicht solide zu finanzieren, sondern höchstens durch Schulden zu errichten. Eine Einfachturnhalle gehe zudem am Bedarf der Sportvereine vorbei und könnte durch den demographischen Wandel schon in wenigen Jahren überflüssig sein.
Schlüter erinnerte an Themen wie die Analysen zum Neugründerzentrum oder den Grundschulstandorten, die seine Fraktion angestoßen habe und in Kürze weiterverfolgen wolle. »Zudem haben wir bei der Verabschiedung des Haushaltes Augenmaß bewiesen und keine Luftschlösser gebaut.« In 2006 werde die Versmolder SPD nach anstrengenden Wahlkampfjahren verstärkt Veranstaltungen zu verschiedenen Themen anbieten und » mit dem roten Grill dorthin gehen, wo die Bürger sind«.

Artikel vom 16.01.2006