14.01.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Rathaus kostet mehr als gedacht

Architekten, Ingenieure und Baukommission legen Detailplanung vor

Verl (ehl). Das neue Rathaus wird teurer als bisher angenommen: Auf Vorschlag der Verwaltung hat der Haupt- und Finanzausschuss einstimmig zugestimmt, den Kostenansatz für den Umbau und die Erweiterung um 850 000 auf 8,45 Millionen Euro zu erhöhen.

An reinen Mehrkosten gegenüber dem ursprünglichen Ansatz entstehen allerdings nur 710 000 Euro. Denn enthalten sind nun auch bereits Teile der Möblierung, die bisher noch nicht eingerechnet waren. Die Einplanung von Schrankwänden in den Büros zum Preis von 140 000 Euro bereits in diesem Planungsstadium sei ratsam, um eine optimale Klima- und Lüftungssituation zu gewährleisten, erläuterte Bürgermeister Paul Hermreck dem Ausschuss.
Der Verwaltungschef betonte, dass in die konkretisierte Entwurfsplanung unter Mitwirkung aller Beteiligten - inklusive der vom Rat eingesetzten Baukommission - eine »sinnvolle Aufwertung« des neuen Rathauses eingeflossen sei. Was damit im Einzelnen gemeint ist, erläuterte Architekt Karsten Schlattmeier:
l Um auch für die fernere Zukunft gewappnet zu sein, hält die Verwaltung eine Tiefgarage für sinnvoll, in der bis zu acht Dienstfahrzeuge untergebracht werden können. Die Garage bietet außerdem Platz für das Mülltonnenlager der Gemeinde und ermöglicht Anlieferverkehr über die Rampe. Mehrkosten: 135 000 Euro.
l Um die Büros möglichst gleich bei zirka 20 Quadratmetern zu halten, soll das Gebäude nach Westen um einen Meter verbreitert werden. Mehrkosten: 71 000 Euro.
l Für Brandschutzmaßnahmen werden 75 000 Euro fällig.
l Das neue Rathaus soll eine Einbruchmeldeanlage erhalten. Mehrkosten: 15 000 Euro.
l Die Baukommission hat angeregt, einen großen Bildschirm in der Vorhalle zu installieren, um bei Ereignissen mit großem Bürgerinteresse Bilder aus dem Ratssaal dorthin übertragen zu können. Mehrkosten: 5000 Euro.
l Für die Tiefgaragen- und Hofentwässerung fallen Kosten von 28 500 Euro an.
l Die Lüftungsplaner haben festgestellt, dass an heißen Sommertagen selbst ein optimaler außenliegender Sonnenschutz nicht ausreicht. Deshalb soll das Gebäude mit einer Quelllüftung ausgestattet werden, die im Sommer angenehmer als bei einer Klimaanlage Abkühlung bringt und im Winter ein Lüften ohne Öffnung der Fenster ermöglicht (was Heizkosten spart). Gesamtmehrkosten im Bereich Heizung-Lüftung-Sanitär: 368 500 Euro.
l Auf dem Nachbargrundstück, das mit bebaut wird, muss ein Heizöltank entfernt werden. Kosten hierfür: 12 000 Euro.
Alles in allem seien die Mehrkosten »eine Menge Geld«, meinte der Bürgermeister. Aber: »Es ist besser, wir planen vorher richtig.« Die Tiefgarage etwa lasse sich nachträglich nicht mehr einbauen. Und das Rathaus werde schließlich für die Zukunft gebaut. Die Fraktionen sahen das genauso. Das letzte Wort hat nun am 23. Januar der Rat.

Artikel vom 14.01.2006