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Sterne-Betten
neben Hörsaal

Studentenwerk eröffnet ein Hotel

Von Manfred Stienecke (Text)
und Wolfram Brucks (Fotos)
Paderborn (WV). Von wegen Studentenherberge! Direkt neben dem Hochschul-Gelände hat das Paderborner Studentenwerk am Freitag mit der »Campus-Lounge« ein stilvolles Drei-Sterne-Hotel eröffnet.

Das fünfgeschossige Haus mit 51 Zimmern ist Teil des »Wohn- und Gästeparks«, das derzeit für 15,5 Millionen Euro auf einem 8700 Quadratmeter großen Areal am Mersinweg zwischen Pohlweg und Husener Straße entsteht. Nach der im Frühjahr geplanten Fertigstellung sollen hier neben dem Hotel insgesamt 240 Studenten-Appartments und 30 Sozialwohnungen zur Verfügung stehen.
Obwohl Geschäftsführer Johannes Freise, die Vorsitzende des Studentenwerks-Aufsichtsrates, Ursula Bolte, und Hotelmanagerin Ilka Schwarz erst am Freitag mit einem gemeinsamen Scheren-Schnitt die »Campus Lounge« offiziell für eröffnet erklärten, haben sich die ersten fünfzig Gäste hier bereits wohlfühlen dürfen. Seit dem 2. Januar nämlich läuft der Hotelbetrieb - auf Wunsch auch auf Vier-Stern-Niveau. Die Übernachtung in einem der teilweise mit kleiner Kochnische ausgestatteten Zimmer ist ab 79 Euro zu haben. Studenten bekommen sogar zehn Prozent Rabatt. Zur Verfügung stehen neben einem Wellnessbereich zwei Tagungsräume, ein Kommunikationsraum sowie eine offene Dachterrasse mit Ausblick auf die Stadt.
»Willkommen im schönsten Hotel Paderborns«, begrüßte Freise die gut 100 geladenen Gäste - natürlich unwidersprochen - zur Einweihungsfeier. Große Anerkennung fand er für den Architekten und Baubetreuer Werner Niggemeier und sein Team. Ihnen sei es gelungen, nicht nur die Bauzeit und das Finanzbudget zu unterschreien, sondern dabei auch die Erwartungen zu übertreffen.
Bürgermeister Heinz Paus lobte die Anlage als einen »weiteren Mosaikstein« im Gesamtbild von »Paderborn überzeugt«. Durch den Wohn- und Gästepark werde die Attraktivität des Hochschul- und Wirtschaftsstandortes gestärkt. Zudem sorge das Hotel für einen »weiteren kräftigen Schub in der Bettenkapazität«. Nicht zuletzt zeuge das Projekt von der »Innovationskraft des Studentenwerks« - ein Aspekt, den auch Uni-Rektor Prof. Dr. Nikolaus Risch in seinem Grußwort aufgriff. »Herr Freise schafft es immer wieder, uns zu überraschen«, bemerkte er. So biete das Studentenwerk nicht nur ein »fein abgestimmtes studentisches Angebot auf hohem Niveau«, sondern auch »Inseln des Genusses« für den verwöhnten Geschmack.
Ursula Bolte nannte gerade soziale und gemeinnützige Aufgaben, die das Studentenwerk veranlasst hätten, den Bau eines Hotels in Angriff zu nehmen. Mit den Überschüssen aus wirtschaftlichem Handeln könnten die sozialen Rahmenbedingungen für die Studierenden verbessert werden - ein Vorgehen, das angesichts der jüngst erst angekündigten Kürzung des Landeszuschusses an die Studentenwerke von Bedeutung sei. Dem Studentenwerk Paderborn fehlten dadurch 350 000 Euro in der Kasse.Sonderseiten

Artikel vom 14.01.2006