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Güter aller Art
in Hülle und Fülle

Lagerlogistiker bewahren Überblick


Ohne sie wäre weltweiter Handel nicht möglich. Die Fachkräfte für Lagerlogistik arbeiten entscheidend daran mit, dass die internationalen und nationalen Warenströme im Gesamtwert von Hunderten Milliarden Euro reibungslos fließen.
Arbeitsplätze gibt es überall dort, wo Mengen an Gütern aller Art - beispielsweise Maschinen, Nahrungsmittel oder Kosmetik - umgeschlagen werden. Jobs bieten Betriebe in Häfen, Speditionen, Materialdepots der Großunternehmen und mittelständische Firmen oder Handelshäuser.
»Flexibilität, Belastbarkeit und Zuverlässigkeit«, verlangt Jens Heyke, Geschäftsführer eines Schiffsausrüsters in Hamburg, von seinen Mitarbeitern in den Hallen, in denen mehr als 16 000 Artikel lagern. »Die Ware muss exakt zum gewünschten Termin beim Kunden sein - weltweit. Jede überflüssige Liegezeit eines Schiffes kostet Geld.« Selbstständiges ökonomisches Denken ist da gefragt.
Ausgebildete Facharbeiter finden sich bei Wolfgang Götz schnell in der mittleren Führungsebene wieder. Ihm untersteht in der Nähe von Ulm das Lager eines der weltweit größten Hersteller von Schalungen und Gerüsten. »Die Arbeit der Verladehelfer muss gesteuert werden. Das bedingt verantwortungsbewusste Mitarbeiter, die sich im Lager genau auskennen und den jeweiligen Warenbestand per EDV überblicken.«
Die Ausbildung dauert drei Jahre. »Ein Bewerber sollte mindestens einen qualifizierten Hauptschulabschluss nachweisen können«, so das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) in Bonn. Die gestaffelte Ausbildungsvergütung liegt zwischen 650 und 750 Euro in den alten Bundesländern. Nach abgeschlossener Ausbildung können die Fachkräfte mit etwa 1300 Euro monatlich rechnen. Auch die Meisterprüfung ist möglich.
Egal welche Güter ins Lager kommen, die Arbeitsanforderungen an Lagerlogistiker sind nahezu gleich. Dazu gehört auch das Bereitstellen einer Ware für den Transport zum Kunden. »Wichtig dabei ist beispielsweise auch die Auswahl der Verpackung«, erläutert Götz. »Unnötig große Kisten treiben die Transportkosten in die Höhe.«
Auch wenn moderne Technik längst Einzug gehalten hat, verlangt der Beruf eine gewisse körperliche Robustheit. Der Frauenanteil unter den Auszubildenden liegt bei fast elf Prozent.

Artikel vom 11.02.2006