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Bläser der ersten Stunden

Wittekindshof zeichnet Posaunenchormitglieder aus

Löhne/Bad Oeynhausen (AM). »Die Posaunen kommen zu mir«, hört man in der Diakonischen Stiftung Wittekindshof immer wieder, wenn ältere Bewohner erzählen, dass sie bald Geburtstag haben. Es ist Tradition, dass im Wittekindshof ab dem 70. Lebensjahr zu den runden Geburtstagen und ab dem 80. Lebensjahr sogar jährlich geblasen wird.

Als Zeichen des Dankes und der Anerkennung hat Vorstandssprecher Pfarrer Horst Ritter jetzt fünf Bläsern das goldene Kronenkreuz des Diakonischen Werkes überreicht. Hedwig Schoof und Diakon Heinz Kuhlmann aus Löhne, die Brüder Heinz und Ernst Dehnen aus Bad Oeynhausen-Volmerdingsen sowie Diakon Gerhard Haseloh aus Hille blasen zusammen seit 224 Jahren im Posaunenchor Wittekindshof. Neben den wöchentlichen Proben und den rund 90 Geburtstagsständchen, ist dabei vor allem an den Bläserdienst während der rund 50 Wittekindshofer Beerdigungen im Jahr sowie bei größeren und kleineren Festen und Gottesdiensten an besonderen Feiertagen zu denken. »Ohne unsere Rentner wäre der Bläserdienst nicht zu schaffen«, erklärte Chorleiter Christian Schwennen.
Ernst Dehnen ist der einzige der fünf Geehrten, der das Trompetespielen auch im Wittekindshof gelernt hat. Heinz Dehnen war mit dem Tag seiner Konfirmation am 5. April 1942 Mitglied im Posaunenchor Volmerdingsen, wo er geübt hat, einer Trompete die ersten Naturtöne zu entlocken und sie mit Ventilen zu variieren. Beide Brüder haben in der Wittekindshofer Klempnerei gearbeitet, die Ernst Dehnen als Meister in den Jahren 1969 bis 1993 geleitet hat.
Hedwig Schoof hat im Posaunenchor Werste vor 47 Jahren gelernt, Flügelhorn zu spielen. Nachdem sie mehrere Jahre im Pflege- und Erziehungsdienst in verschiedenen Wittekindshofer Wohnhäusern gearbeitet hat, ist sie 1971 in den Posaunenchor Wittekindshof eingetreten.
Diakon Heinz Kuhlmann ist ein Tausendsassa in Sachen Blechblasinstrumenten und hat seit seinem Eintritt in den Posaunenchor der Kirchengemeinde Exter 1946 »schon alles geblasen«, wie er selbst sagt. Heute spielt er im Wittekindshof Flügelhorn und im Posaunenchor Wittel Tenorhorn.
»In der Stube hinter dem Ofen in Eikhorst« hat Diakon Gerhard Haseloh mit 14 Jahren angefangen, Trompete zu spielen. Als der Tischlermeister im Wittekindshof eine Ausbildung als Diakon gemacht hat und 1972 in den Posaunenchor gekommen ist, hatte er bereits mehrjährige Bläsererfahrung im Chor seiner Heimatkirchengemeinde in Eikhorst.

Artikel vom 16.01.2006