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Bunte Bilder gehen unter die Haut

Tätowierungen liegen im Trend -Êauch »Piercing« ist gefragt

Von Harald Iding
Kreis Höxter (WB). Tätowierungen werden immer beliebter -Êdie Bilder, die unter die Haut gehen, sind schon lange gesellschaftsfähig geworden. Stars wie Robbie Williams tragen sie offen zur Schau. Aber man sollte sich so einen Schritt sehr reiflich überlegen.

Die Tätowierer kennen das Phänomen. Kaum tritt zum Beispiel eine berühmte Moderatorin im TV-Musiksender mit einem neuen Tattoo vor das Publikum, rennen junge Mädchen am nächsten Tag zu den Studios, um es ihnen nachzumachen.
Bevor man jedoch den ganzen Mut zusammen nimmt, um sich eine klassische Rose, einen bunten Tiger oder gar die Riesenschlange auf dem Körper mit der Nadel verewigen zu lassen, sollte man sich darüber im Klaren sein, dass es eine lebenslange Entscheidung bleibt. Anders als das trendige Kleid, die coolen Schuhe oder die topaktuelle Bluse, die man im nächsten Jahr einfach im Schrank liegen lassen kann. Eine Tätowierung ist immer dabei, ob man will oder nicht.
So sind im Moment die »Steiß-Tribals« besonderes gefragt. Aber was heute »in« ist, kann morgen schon langweilig oder einem sogar richtig peinlich sein. Aber das Tattoo - das bleibt einem für ewig treu. Betreiber von seriösen Studios lehnen voreilige Entscheidungen, die womöglich aus einer Bierlaune heraus entstanden sind, von vornherein ab. Vertrauen ist oberstes Gebot und die Basis für den Erfolg. Nur die guten Tätowierer halten sich über Jahre am Markt. Die Qualität beginnt bei der richtigen Auswahl des Motivs (mit individuellen Änderungen), geht über die professionelle Hygiene bis zur intensiven Nachbetreuung. Harry Fisch beispielsweise ist ein Tätowierer in Höxter, dem die Anhänger dieses besonderen Körperkults schon seit mehr als einem Jahrzehnt vertrauen. Auf unzähligen Messen im In- und Ausland hat er seine Professionalität schon unter Beweis stellen können. Die Pokale auf dem Regal des Studios, das er seit 2005 in der Kreisstadt gemeinsam mit seinem Kollegen Maikel Niebaum sowie Marry Niebaum (Bodypiercing) betreibt, stehen für ein hohes Maß an Erfahrung. Das Werk eines Profis erkennt man gleich an der sauberen Linienführung, den gleichmäßigen Formen und den satten Flächen.
Die Motive wirken klar und perspektivisch. Beim Preis sollte man deshalb nicht nach verlockenden »Sonderangeboten« Ausschau halten. Denn wie gesagt -Êdas »Farbspiel« ist für die Ewigkeit gedacht und sollte möglichst nicht dort in die Haut gestochen werden, wo es am Arbeitsplatz plötzlich zum Problem werden könnte. »Das sagen wir den Leuten gleich. Dass sie das lieber vorab mit ihrem Arbeitgeber abklären sollten«, so Mitarbeiterin Melanie.
Denn Tätowierungen gefallen nicht jedem Chef -Êselbst wenn sie nur klein gehalten sind, wie neuerdings Sternchen in Höhe der Pulsschlagader. Erst recht nicht, wenn man im Servicebereich tätig ist.
Das gleiche gilt für den Halsbereich. Selbst wenn man einen Pullover trägt, fallen sie auf -Êverstecken hilft da nicht mehr. Das sollte man vorher wissen.
Die Farben bezieht »Starfisch« Harry übrigens hygienisch verpackt aus den Vereinigten Staaten. Die Auswahl ist groß, ebenso die Zahl der Vorlagen für das passende Motiv. Und »durchgestrichene« Namen der Ex-Freundin haben Harry und Maikel auch schon oft gesehen und mit neuen, perfekten Tattoos sauber überdeckt.
Meist bekommt man schon für 50 bis 80 Euro eine Tätowierung, nach oben gibt es fast keine Grenzen. Anders sieht es beim Einstiegsalter aus: 18 Jahre muss man sein für ein Tattoo.
»Oder wer mindestens 16 Lebensjahre vorweisen kann, muss die Eltern mitbringen. Die müssen die Einwilligung allerdings hier im Studio unterschreiben!«

Artikel vom 14.01.2006