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Vertrauen ist gut
- Kontrolle besser

Dächer einmal pro Jahr inspizieren

Harsewinkel (jaf). Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Das dachte sich in dieser Woche auch die CDU. Fraktionssprecher Dieter Berheide stellte den Antrag, die Dächer der städtischen Gebäude zu inspizieren. Hintergrund: der Dacheinsturz in Bad Reichenhall.

Doch schon lange, bevor der CDU-Antrag auf dem Tisch der Bürgermeisterin landete, wurde der Chefplaner aus dem Rathaus, Reinhard Pawel, tätig. Er griff zum Telefonhörer und schloss sich direkt nach dem Unglück in Bad Reichenhall mit dem Leiter der Bauordnungsabteilung des Kreises, Bernhard Bußwinkel, kurz. Aus Gütersloh gab es jedoch keine Vorgaben, sondern lediglich den Hinweis, dass die Verantwortung für den Zustand eines Hauses bei dem Eigentümer selbst liege. Beim Brandschutz sehe die Lage schon anders aus: Hier müsste alle drei bis fünf Jahre eine entsprechende Prüfung erfolgen.
Daraufhin wies Reinhard Pawel seine Kollegen aus dem Fachbereich »Bauen« an, die Dachkonstruktionen sämtlicher städtischer Gebäude einmal pro Jahr zu kontrollieren. »Hierbei handelt es sich um eine Sichtkontrolle«, so der städtische Bau-Experte. Dabei soll vorrangig auf die Rissbildung und Fäulnis geachtet werden. Falls akute Fälle sichtbar sind, ist unverzüglich Fachbereichsleiter Pawel zu informieren. »Darüber hinaus werden von jedem Sichtgutachten Protokolle erstellt, so dass alles nachvollziehbar ist«, beruhigte Reinhard Pawel die Gemüter.
Die CDU-Fraktion zeigte sich erfreut über das schnelle Handeln der Verwaltung. Gleichzeitig machten die Christdemokraten deutlich, dass es nach dem Einsturz des Eissporthallen-Dachs in Bad Reichenhall keinen Anlass gebe, in Hysterie zu verfallen. Dennoch hätten Politik und Verwaltung die Pflicht, mit Besonnenheit eine angemessene Überprüfung der städtischen Hallendach-Konstruktionen vorzunehmen, hieß es in dem Antrag der CDU-Fraktion.

Artikel vom 14.01.2006