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Die große KINO-ECKE im WESTFALEN-BLATT


Im Warburger »Cineplex« sind seit Donnerstag zwei neue Filme auf dem Spielplan »Get rich or die tryin'« und »Ein ungezähmtes Leben«. »Get rich« ist ein Film, der sich mit »8 Miles« vergleichen lässt. Er erzählt von Marcus. Sein Leben umfasst drei Worte: Crack, Kunst und Geld. Was brachte ihn auf die schiefe Bahn? Der Tod seiner Mutter oder sein befürchtetes Versagen als Musiker. Denn schon immer spürte Marcus dieses Kribbeln, wenn es um Musik ging. In der Realität kennt er aber nur den Beat der Straße. Als ihn nach Jahren ein tragischer Unfall beinahe das Leben kostet, beschließt er, dieser Hölle, die sein Leben war, den Rücken zu kehren. Er wird der Künstler, der er schon immer sein wollte.
Der andere neue Film ist völlig gegensätzlich: »Ein ungezähmtes Leben«. Mehr als zehn Jahre nach dem Tod seines Sohnes ist Einar Gilkyson (Robert Redford) immer noch nicht über den Verlust hinweg. Auf seiner Ranch in Wyoming führt er das Leben eines mürrischen Eremiten, dem nur sein alter Freund Mitch (Morgan Freeman) Gesellschaft leistet. Zu seiner Schwiegertochter Jean (Jennifer Lopez) hat Einar den Kontakt abgebrochen, denn er macht sie für den Unfalltod seines Sohnes verantwortlich.
Eines Tages jedoch steht sie samt Töchterchen Griff unangemeldet vor seiner Tür und bittet um Hilfe. Widerwillig nimmt er die beiden auf. Doch dann gelingt es dem kleinen Mädchen, langsam das Herz ihres grantigen Großvaters zu erobern. Als jedoch Jeans jähzorniger Exfreund in der Stadt auftaucht, werden die zaghaft geknüpften Familienbande erneut auf eine harte Probe gestellt.
Lasse Hallström, Meisterregisseur von »Chocolat« erzählt in unverwechselbar warmherziger Art ein berührendes Familiendrama und eine köstliche Generationskomödie zugleich. Dies ist großes Hollywood-Kino mit einem großen Starensemble: sehenswert.
»Dick und Jane« geht in die zweite Spielwoche. Wer fährt den teuersten Wagen? Wem gehört das größte Haus? Dick Harper (Jim Carrey) strampelt sich ab - vergeblich. Er wird hochkant gefeuert, während sein Boss 4oo Millionen Dollar aufs Privatkonto abzweigt. Nun müssen Dick und Ehefrau Jane notgedrungen einige Statussymbole abstoßen. . . So umwerfend komisch wurde der »Heuschrecken-Kapitalismus« noch nie aufs Korn genommen. Über diese Witze kann man nur lachen. Sogar Karl Marx hätte gelacht. Man kann nur den Mut bewundern, mit dem Hollywood hier Amerika den Spiegel vorhält: sehenswert.
»Wo die Liebe hinfällt« (läuft auch im Central-Kino Borgentreich) geht in die vierte Woche: sehenswert. Zwar ist »Der Herr der Diebe« in erster Linie ein Kinderfilm, aber er ist schon eine kurze Erwähnung wert. Geschwister müssen zusammenhalten, vor allem, wenn sie keine Eltern mehr haben. Darum entführt Prosper seinen kleinen Bruder Bo aus dem ungastlichen Haus von Onkel und Tante und haut ab nach Venedig. Dort laufen die Kinder dem »Herrn der Diebe« über den Weg, der ihnen ein Dach über dem Kopf anbietet und sie in seine Bande aufnimmt. Das Abenteuer beginnt. Wie die Buch-Vorlage von Cornelia Funke, ist auch der Film sehr unterhaltsam und ein phantastisches Abenteuer. Dies ist die erste Funke-Verfilmung. Weitere sind geplant.
»Die Chroniken von Narnia: Der König von Narnia« ist die perfekte Verfilmung eines großartigen Romans. Der Film läuft bereits in der siebten Woche in Warburg und Borgentreich und ist sehenswert. Die anderen sechs »Narnia«-Bücher werden bestimmt auch verfilmt. Zwar ist Weihnachten vorbei, aber »Es ist ein Elch entsprungen« wird weiterhin gespielt. Als Filmkunsttagsfilm kommt am Mittwoch noch einmal »Wie im Himmel«. Im Central-Kino Borgentreich ist außerdem »Familie Stone - Verloben verboten!« zu sehen.
Die genauen Spielzeiten und -orte finden Sie in der Rubrik »Was, Wann, Wo« auf der zweiten Lokalseite.

Artikel vom 14.01.2006