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»Der Motor der TuRa Elsen«

Alfons Bernard als »Verdiente Persönlichkeit des Sports« geehrt

Paderborn (WV). Am 11. März 2005 gab Alfons Bernard nach 21 Jahren den Vorsitz der TuRa Elsen an Bernd Kürpick ab. Am Freitagabend verlieh Bürgermeister Heinz Paus dem 68-Jährigen im Rathaus die Auszeichnung »Verdiente Persönlichkeit des Paderborner Sports«.
»Mit Ihnen möchte ich all denen danken, die sich in den Sportvereinen der Stadt engagieren. Die viele Stunden und viel Herzblut und oft auch viele Nerven investieren, um dieses vielseitige Vereinsangebot auf die Beine zu stellen. Ohne dieses Engagement wäre unsere Gesellschaft ärmer. Nicht nur, dass wir ein solches Angebot mit öffentlichen Mitteln überhaupt finanzieren könnten, das Ehrenamt hat auch für unsere Gesellschaft einen hohen Stellenwert. Es verdeutlicht, dass eben nicht alles kommerzialisiert ist, sondern dass sich gerade im Sport viele Bürger für ihre Mitbürger einsetzen«, sagte Paus in seiner Laudatio.
Alfons »Bumm« Bernard ist seit fast 60 Jahren Mitglied im zweitgrößten Sportverein des Kreises. Als er das Amt des TuRa-Vorsitzenden übernahm, hatte der Verein sieben Abteilungen und 2000 Mitglieder, bei seinem Abschied vom »Chefposten« waren es 13 Abteilungen mit 3300 Mitgliedern. Bernard, so Paus weiter, habe die TuRa über mehr als zwei Jahrzehnte verkörpert und sich nicht damit begnügt, das Amt des Vorsitzenden innezuhaben, sondern gestaltet. Das belegen nicht nur realisierte Bauprojekte wie das Vereinshaus am Nesthauser See oder auch die Tennishalle. »Es ist Ihnen in all den Jahren immer wieder gelungen, die Menschen in Ihrer Umgebung zu motivieren - dabei waren Sie der Motor, die treibende Kraft«, so Paus.
Neben Alfons Bernard galt es am Freitagabend im großen Sitzungssaal des Rathauses 78 Einzelsportler und 33 Mannschaften für Leistungen im vergangenen Jahr auszuzeichnen. In seiner Begrüßungsrede hob der Bürgermeister den Europapokal-Heimsieg der Paderborner Squasher, aber natürlich auch den Zweitliga-Aufstieg des SC Paderborn 07 hervor.
Doch nicht nur überragende sportliche Leistungen lieferten Gesprächsstoff. »Wichtige Themen haben die sportpolitische Diskussion in Paderborn teilweise dramatisch belebt«, sagte Paus und meinte die drei Großprojekte Rolandsbad (»2007 wird den Bürgern ein modernes und attraktives Rolandsbad zur Verfügung stehen«), Stadionneubau und Multifunktionshalle. Sowohl in puncto Stadion als auch Halle arbeiteten »die Verantwortlichen mit Hochdruck an Lösungen«. Unabhängig davon will die Stadt in diesem Jahr 1,5 Millionen Euro in die Modernisierung und den Ausbau weiterer Sportstätten investieren.
Die Stadtsportverbandsvorsitzende Eva Kremliczek hatte ebenfalls Zahlen parat, die gefallen: Mittlerweile haben die 132 Paderborner Sportvereine die Mitgliederzahl von 40 000 überschritten. 30 Prozent der Mitglieder sind Kinder und Jugendliche. Sportdezernent Wolfgang Walter brachte derweil äußerst bedenkliche Resultate der Paderborner Vielseitigkeitssichtung mit: Die Kinder sind in den vergangenen fünf, sechs Jahren fast zwei Kilo schwerer geworden; 15 Prozent der »Stadtkinder« sind krankhaft übergewichtig; jedes fünfte Kind in der dritten Klasse im Stadtgebiet kann nicht schwimmen. »Das alles sind alarmierende Ergebnisse, die zeigen, wie wichtig der Sport im Verein und der Schule ist«, so Walter. Dies betonte auch Mathias Hornberger, Vorsitzender der Sportjugend: »Paderborn braucht genügend Bewegungsräume zur Erfüllung der Bewegungsträume. Dies bedarf natürlich der Toleranz aus der Bevölkerung, die zurzeit vielfach nicht vorhanden scheint.«

Artikel vom 14.01.2006