14.01.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Von Alexandra Rüther

Diese
Woche

An Zukunft denken


Der Energiepass wird Pflicht. Nicht so schnell wie geplant. Aber spätestens ab 2007 wohl müssen Hauseigentümer dann die Energieeffizienz ihrer Häuser ausweisen und dadurch ihren Energiebedarf sichtbar und vergleichbar machen. Das Dokument muss künftig bei Neuvermietung und Verkauf dem Mieter beziehungsweise Käufer vorgelegt werden. Aber wirklich nur bei Neuvermietung und Eigentümerwechsel? Oder auch von Altmietern? Und wie schnell kann der Mieter die Vorlage des Passes verlangen? Noch sind viele Fragen offen. Kritiker behaupten sogar, der Energiepass gehe an der Realität vorbei, da lediglich Werte für ein leeres Haus ermittelt würden, das individuelle Heizverhalten des Mieters aber unberücksichtigt bliebe. Doch genau das sollte doch erreicht werden: ein Überblick über den objektiven Energiebedarf eines Gebäudes. Denn so können zum einen Mieter künftig in ihre Entscheidung, eine Wohnung anzumieten, nicht nur die reine Miete, sondern auch die Höhe der Nebenkosten einbeziehen und zum anderen Eigentümer den aktuellen Energiestand des Hauses erfahren.
Sparbedarf ist da, denn vor dem Hintergrund der enorm gestiegenen Ölpreise im vergangenen Jahr dürfte so mancher bei der nächsten Heizkostenabrechnung ein wenig blass werden. Wer neu baut, sollte deshalb von Anfang an auch an Solarenergie, Biomasse, Erdwärme und Holz denken. Denn natürlich wird sich ein sparsam zu heizendes Objekt besser verkaufen lassen als ein energieintensives Gebäude. Außerdem lebt es sich in so einem Haus entspannter. Auch der nachträgliche Einbau einer Solarwärmeanlage lohnt sich. Schon mit einer nur sechs Quadratmeter großen Solaranlage lässt sich der Warmwasserbedarf eines Vier-Personen-Haushaltes im Jahresdurchschnitt zu 60 Prozent decken. Fördermittel vom Bund könnten die Enrtscheidung erleichtern. Fazit: Der Energiepass wird Pflicht. Vielleicht ist er aber auch ein (kleiner) Schritt zu einem bewussteren Umgang mit den Ressourcen.

Artikel vom 14.01.2006