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Eine alte Theaterform wiederentdeckt

Shakespeares Tragödie »Macbeth«: vom Aufstieg und Niedergang eines Königs

Espelkamp (WB). »Macbeth« mal anders - Volkstheater wie zu Shakespeares Zeiten präsentiert das Ensemble »Shakespeare und Partner« in Zusammenarbeit mit dem Theaterhof Priessenthal und dem Altonaer Theater Hamburg am Samstag, 28. Januar, um 20 Uhr im Neuen Theater Espelkamp.

Die Grenze zwischen Bühne und Zuschauerraum wird aufgehoben. Macbeth ist in alter Spielweise des Shakespeares-Globe-Theaters zu sehen. In der Inszenierung von Norbert Kentrup spielt der ehemalige Düsseldorfer »Tatort-Kommissar« Martin Lüttge den für die Königskrone über Leichen gehenden Titelhelden.
Das Ensemble sieht die große Herausforderung darin, sich mit der Spielweise der Shakespeare-zeit auseinanderzusetzen. So steht statt einer ausgefallenen Regie-Interpretation an diesem Abend die Entdeckung einer alten Theaterform im Zentrum der Aufmerksamkeit. Kentrups turbulente Inszenierung folgt in Stil und Spiel-weise der Tradition des Globe-Theaters, in der die Zuschauer wie vor 400 Jahren in das Spiel hineingezogen und mal als Gäste im Prunksaal des Schlosses, mal als Soldaten, die mit Macduff (Christopher Luber) gegen den Tyrannen vorrücken, direkt angesprochen werden. Die Grenze zwischen Bühne und Zuschauerraum wird aufgehoben.
Mit wenigen Mitteln, aber ausdrucksstark in Gestik und Mimik, schlüpfen die vier Schauspieler um Macbeth in mehr als 20 Rollen, die als besondere Attraktion, wie zu Shakespeares Zeiten, nur von Männern gespielt werden. Neben Norbert Kentrup stehen Navid Akhavan, der in der Rolle der Lady Macbeth zu überzeugen weiß, Sebastian Bischoff, Norbert Eichstädt und Christopher Luber auf der Bühne.
Shakespeares Meisterstück, das zu den eindringlichsten und erschütterndsten Tragödien der Weltliteratur gehört, erzählt die blutige Karriere des schottischen Adeligen Macbeth, dem die Hexen einen steilen Aufstieg prophezeit haben. Angestachelt von seiner Frau, scheut er keinen Mord, bis er die Königswürde erlangt hat. Aber um die Macht zu erhalten, muss weiteres Blut fließen. Das vergossene Blut treibt Lady Macbeth in den Wahnsinn und ihn macht seine Raserei blind für die Prophezeiung seines Untergangs.
Eintrittskarten für das Schauspiel sind erhältlich in den Vorverkaufsstellen: Buchhandlung Lienstädt und Schürmann, Espelkamp sowie der Buchhandlung »Das Buch« in Rahden.
Das Theater ist ab 19 Uhr geöffnet. Mit einer Auswahl an Getränken und Speisen wird das Catering-Team die Besucher in gewohnter Form kulinarisch auf den Abend einstimmen.

Artikel vom 13.01.2006