12.01.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Ärger über Gartenabfälle und Hundekot

Die Kompostflächen des Friedhofs werden immer häufiger von Hobbygärtnern missbraucht

Werther (dh). Eigentlich soll der Friedhof ein Ort der Stille und der Ruhe sein. Das Benehmen mancher Bürger allerdings bringt die Evangelische Kirchengemeinde ganz schön aus der Ruhe. Freilaufende Hunde, die ihr Geschäft auf Gehwegen und Gräbern erledigen, oder Hobbygärtner, die Abfälle auf dem Kirchen-Kompost entsorgen, sind den Verantwortlichen zunehmend ein Dorn im Auge.

»Vor allem im Herbst und im Frühjahr werden zunehmend Gartenabfälle auf unserem Kompostplatz abgeladen«, weiß Friedhofswärter Dietrich Meyer zur Heide zu berichten. »Montags, nachdem am Wochenende die Hobbygärtner aktiv waren, ist es besonders schlimm.« Und dabei geht so mancher Wertheraner ziemlich dreist vor: Weil das Tor zum großen Kompostplatz üblicherweise verschlossen ist, schiebt er seinen Müll mit der Schubkarre von hinten über den Acker auf den kirchlichen Kompost hinter der Kapelle. »Manche kommen sogar tagsüber mit dem Auto vorgefahren und passen den Moment ab, in dem sie unbeobachtet ihre Gartenabfälle abladen können«, erzählt Meyer zur Heide. Denn dann sei das Tor zum Kompostplatz offen. »Erwischt haben wir leider noch niemanden.«
Besonders beliebt seien auch die kleinen Kompostflächen direkt auf dem Friedhof. Meyer zur Heide: »Die Gärtner kommen beispielsweise vom Lönsweg aus, um Strauch- oder Rasenschnitt loszuwerden.« Dabei seien diese Beton-Sammelplätze eigentlich nur für ausgediente Pflanzen, Unkraut oder Blätter vom Friedhof gedacht. Sogar Tüten mit Hausmüll haben der Friedhofswärter und die anderen Mitarbeiter dort schon entdeckt.
Begehrt seien auch alte Grabsteine, die auf den Sammelplätzen gelagert werden. »Die werden schon mal mitgenommen«, ärgert sich auch Pastorin Christa-Marlene Staschen über das Verhalten einiger Bürger.
Dietrich Meyer zur Heide fordert die Hobbygärtner auf, ihre Gartenabfälle zur Kompostannahmestelle im benachbarten Halle zu bringen. Die friedhofseigenen Abfälle hingegen werden auf dem Kompost gesammelt, von einem Lohnunternehmer geschreddert, mit Fleece abgedeckt und mehrmals im Jahr umgesetzt. Meyer zur Heide: »Nach einem dreiviertel Jahr können wir den Kompost absieben und zum Auffüllen der Gräber verwenden.«
Ein Problem sei allerdings, dass die Kompostmengen auf Grund des wilden Abladens von Gartenabfällen immer größer werden. Damit werde die Verwertung teurer - Kosten, die auf den Schultern zahlreicher Unschuldiger mitausgetragen werden müssten.
In der Vergangenheit sind auf die Evangelische Kirchengemeinde immer häufiger Friedhofsbesucher zugekommen, die sich über freilaufende Hunde beschwert haben. »Und das, obwohl an allen Eingängen Schilder auf die Anleinpflicht hinweisen«, betont Christa-Marlene Staschen. Und nicht nur das: Die Vierbeiner lassen ihre Haufen auf den Gehwegen und sogar auf den Gräbern zurück. Eine echte Sauerei!

Artikel vom 12.01.2006