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Wehr muss sich neuen Anforderungen stellen

Löschgruppe Hüllhorst hielt Rückschau - 25 Einsätze

Hüllhorst (WB/HoG). Bei insgesamt 25 Einsätzen musste die Löschgruppe Hüllhorst der Freiwilligen Feuerwehr im vergangenen Jahr ihre Schlagkraft unter Beweis stellen. Dabei nahmen die Brände wieder den kleinsten Teil ein. Fünf Mal mussten die Kameraden den Flammen zu Leibe rücken. Darunter befand sich allerdings auch ein Großbrand.
Bei diesem Brand in Oberbauerschaft musste auch die Drehleiter aus Lübbecke eingesetzt werden.Foto. Mattner
Den größten Teil der Einsätze machten die 16 technischen Hilfeleistungen aus. Wie auch in den Vorjahren werde die Löschgruppe zunehmen durch Extremwetterlagen gefordert, betonte Löschgruppenführer Andreas Henke in seinem Jahresrückblick während der jüngsten Jahreshauptversammlung. So hätten die Kameraden unter anderem nach den starken Regenfällen am 30. Juli zahlreichen Hüllhorster Bürgern Hilfestellung bei der Leerung ihrer Keller leisten müssen. Aber auch bei dem großflächigen Stromausfall am 25. November sei die Löschgruppe im Einsatz gewesen.
Als traurigstes Kapitel führte Henke in seinem Bericht die Einsätze bei schweren Verkehrsunfällen an. Die in Hüllhorst stationierte Rettungsschere habe insgesamt bei vier Unfällen zur Bergung eingeklemmter Menschen eingesetzt werden müssen. Bei diesen Einsätzen seien insgesamt zwei Todesopfer und fünf Schwerverletzte zu beklagen, so Henke, der in seinem Bericht weiter vier Fehlalarme durch Brandmeldeanlagen und drei Wespennester nannte.
Eingangs der Zusammenkunft hatte der Löschgruppenführer neben den Kameraden auch Bürgermeister Wilhelm Henke und Ortsvorsteher Jürgen Wiemann in der Runde willkommen geheißen. Neben der Wehrführung, vertreten durch Michael Kirchhoff und Thomas Podschadly, nahm auch der ehemalige Kreisbrandmeister Heinz Theilig an der Sitzung teil. »Leider kann ich heute Abend einen guten alten Kameraden nicht mehr begrüßen«, so Henke, und verwies auf den im vergangenen Jahr plötzlich verstorbenen, ehemaligen Löschgruppenführer Erich Bökenkröger.
Wie aus dem Jahresbericht zu entnehmen war, besteht die Löschgruppe Hüllhorst aus 31 aktiven Kameraden, von denen sich auch im vergangenen Jahr ein Großteil bei Lehrgängen aus- und fortgebildet hat.
Neben verschiedenen Übungen auf Zug- und Gemeindeebene nahm die Löschgruppe Hüllhorst auch an zahlreichen weiteren Veranstaltungen innerhalb und außerhalb der Gemeinde teil. Am Leistungsnachweis in Hille beteiligten sich 16 Kameraden. Dabei erlangte Wolfgang Heuer das Leistungsabzeichen in Gold auf grünem Grund für die 20. Teilnahme. Markus Klemm erhielt für die 15. Teilnahme das Abzeichen Gold auf rotem Grund. Für die erstmalige Teilnahme wurden André Brakmann, Marco Heuer und Sonja Wiegmann mit dem Leistungsabzeichen in Bronze ausgezeichnet.
»Die Löschgruppe Hüllhorst ist eine aktive und gut ausgebildete Truppe, auf die man sich verlassen kann«, betonte Bürgermeister Wilhelm Henke in seinem Grußwort. Er bedankte sich auch für die geleistete Jugendarbeit in der Jugendfeuerwehr. Den Grußworten schloss sich Ortsvorsteher Jürgen Wiemann an, er besonders die zuverlässige Mithilfe der Feuerwehr bei der Aktion ÝSaubere LandschaftÜ betonte. Aus diesem Anlass überreichte er ein Präsent an die Jugendfeuerwehr.
Der Leiter der Gesamtfeuerwehr Hüllhorst, Michael Kirchhoff, verwies auf das im vergangenen Jahr neu eingerichtete Tagesalarmkonzept. Dabei wird innerhalb der Woche tagsüber nur noch von den Standorten Schnathorst und Hüllhorst ausgerückt. Die Löschgruppe Hüllhorst wird dann von Kameraden aus anderen Löschgruppen der Gemeinde verstärkt, um so insgesamt die Schlagkraft der Feuerwehr zu erhöhen. »Bei insgesamt sechs Einsätzen im vergangenen Jahr hat sich dieses Konzept bereits bewährt«, urteilte Kirchhoff. Bürgermeister Wilhelm Henke gab als Ausblick für 2006 bekannt, dass die Neuanschaffung eines neuen hydraulischen Rettungssatzes mit Spreizer und Schere für das Rettungsscherenfahrzeug geplant ist. Dieses soll die mittlerweile 20 Jahre alten Geräte ersetzen. Löschgruppenführer Andreas Henke unterstrich die Notwendigkeit der Ersatzbeschaffung. Die jetzigen Geräte entsprächen nicht mehr dem aktuellen Stand der Technik. Gerade bei der Fahrzeugtechnik und den Fahrzeugkonstruktionen hat es in den vergangenen Jahren rasante Neu- und Weiterentwicklungen gegeben, auf die auch die Feuerwehr reagieren müsse. »Die vorhandenen Rettungsgeräte sind für Fahrzeuge gebaut worden, die vor 20 Jahren auf den Straßen fuhren. Diese Fahrzeuge findet man heute großenteils nur noch auf dem Schrottplatz«, so Andreas Henke.

Artikel vom 12.01.2006