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Aus Briefen an die Redaktion

Keine »Notgruppe«
im Turnraum
Gegen die Schließung einer Gruppe im Städt. Kindergarten und eventuelle komplette Schließung wenden sich Mitglieder des Elternrates dieser Einrichtung:

Es kann nicht sein, dass die heimischen Kommunalpolitiker es darauf anlegen - und vielleicht auch noch schaffen - den Städt. Kindergarten Dalhausen, der von den Eltern aus Dalhausen, Jakobsberg und Haarbrück in Mehrheit angenommen wird, aus Finanznot zu schließen.
In Dalhausen gibt es auch einen kath. Kindergarten, einen Kilometer von der Grundschule entfernt. Er hat für das Kindergartenjahr 2006/2007 vom Kreis Höxter keine Zuschüsse für die zweite Gruppe bewilligt bekommen. Trotzdem wird von Politikern angestrebt, den Städt. Kindergarten zum 1. August 2006 zu schließen, die Kinder in den kath. Kindergarten zu verlegen. Obwohl die Eltern den Wechsel der Kinder in die kath. Einrichtung für inakzeptabel halten, soll dies durchgeführt werden. Die Kapazitäten reichen für eine gemeinsame Bildungsarbeit der nun »neuen« Kinder nicht aus. Die »Notgruppe« soll im Turnraum untergebracht werden. So wird Bildung, Erziehung und Betreuung in der pädagogischen Arbeit mit den Kindern vernichtet.
Der Bus kann hier nicht direkt, wie beim Städt. Kindergarten, vor der Einrichtung halten. 24 Kinder müssten bei Wind und Wetter an einer stark befahrenen Bundesstraße entlang gehen, die Straßenseite ohne Überquerungshilfe wechseln, eine kleine Brücke über die Bever passieren und dann noch etwa 100 Meter ohne Gehweg, zum Kindergarten gehen!
Im August 2007 kann es dann möglich sein, dass die »überschüssigen« Notgruppenkinder nochmals die Gruppe wechseln müssten. Kann unter diesen Voraussetzungen der Bildungs- und Betreuungsauftrag noch erfüllt werden?
Wir, als Eltern, haben vom Wunsch- und Wahlrecht, einen Kindergarten für unser Kind auszusuchen, bewusst Gebrauch gemacht. Die gute Lage in der Nähe von Grundschule, Sport- und Schwimmhalle, sowie die günstige Verkehrsanbindung und die pädagogische Bildungsarbeit waren ein Kriterium dieser Wahl.
Sollte im Städt. Kindergarten doch eine Gruppe oder evtl. sogar die ganze Einrichtung geschlossen werden, heißt das noch lange nicht, dass der kath. Kindergarten seinen Kreiszuschuss für die zweite Gruppe bekommt, da einige Eltern ihre Kinder nicht dort anmelden.
Fazit: Dalhausen verliert zwei Kindergartengruppen und evtl. zukünftige Grundschüler. Die Betreuung von Kindern unter drei Jahren und Grundschülern entfällt. Kinder besuchen keinen Kindergarten, die Betreuung findet ausschließlich im familiären Bereich statt. Wo führt dieses hin? Pisa lässt grüßen. Die Infrastrukturen unserer ländlichen Gemeinde werden vernichtet.

Für den Elternrat des Städt. Kindergartens Dalhausen:
Verena Vössing
Michel van Maris
37688 Dalhausen

Artikel vom 14.01.2006