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Ernie, Bert und Co.
haben ausgedient

Säuglingsstation der Kinderklinik wird saniert

Von Karin Koteras-Pietsch
Bünde (BZ). Ernie und Bert und ihre Freunde aus der Sesamstraße lachen die Kinder von den Wänden an, die Türzargen sind in einem nicht mehr ganz zeitgemäßen gelb gestrichen. Vor allem aber müssen sich mehrere Eltern manchmal eine Dusche teilen. Auf der Säuglingsstation K2A der Kinder- und Jugendklinik am Klinikum Herford herrscht Sanierungs- und Renovierungsbedarf. Geplant wird seit Monaten. »In den nächsten Wochen, wahrscheinlich Anfang Februar, soll's losgehen«, sagte Dr. Ralf Muchow, Chefarzt der Kinderklinik, die auch Bünde zuständig ist.

Auf der Station K2A liegen Kinder im Alter bis zwei Jahren. In der Regel begleiten die Eltern die kleinen Patienten ins Krankenhaus. Für sie gibt es auf der Station sechs Elterndoppelzimmer und drei Einzelzimmer. Für je zwei Doppelzimmer soll jeweils ein Bad neu geschaffen werden, zwei der Einzelzimmer bekommen ebenfalls neue Bäder. Zudem sollen die Wände neu gestrichen werden und die Türzargen sollen einen blauen Anstrich bekommen. Insgesamt wird hier eine halbe Million Euro investiert werden.
Dr. Muchow wünscht sich für die Säuglingsstation jedoch mehr als die Sanierung und frisch gestrichene Wände. »Wenn hier ohnehin schon gestrichen wird, dann wünschen wir uns eine echte Verschönerung«, berichtet der Chefarzt. Zurzeit ist er auf der Suche nach einem Fachmann, der die Gestaltung übernimmt. Gespräche wurden inzwischen unter anderem mit einer Bonner Firma geführt. »Nicht flippig, aber so schön bunt, dass die Kinder und Eltern sich wohl fühlen, soll die Station werden«, kündigte Dr. Muchow an. Farblich werde natürlich ein Übergang zur gegenüberliegenden Schulkinder-Station K2B geschaffen. Geplant sind auf der K2A außerdem einige wenige Kleinkind gerechte Spielzeuge an den Wänden.
Für die Verschönerung ist jedoch kein Etat vorhanden. Finanziert werden soll sie aus dem Topf des Fördervereins der Kinderklinik, dessen Vorsitzender Dr. Rolf Muchow ist. Seit Monaten werden Spenden für das Vorhaben gesammelt.
Eine Spende haben auch »The Magic Brothers« Andreas und Chris Ehrlich angekündigt. Die Herforder Brüder gastieren am heutigen Donnerstag (ausverkauft), und am kommenden Freitag, 13. Januar (noch etwa 20 Restkarten), im Stadttheater der Werrestadt. Die an beiden Abenden gesammelten Spenden sollen zur Hälfte dem Förderverein des Klinikums und zur Hälfte dem Projekt Therapeutisches Reiten in Spenge zu Gute kommen.
Ihr Herz für Kinder entdeckten die beiden sympathischen Brüder übrigens schon vor Jahren während ihrer Zivildienstzeit. Beide waren als Rettungssanitäter im Einsatz, häufig auch für die Kinder- und Jugendklinik.
Und da die Zauberer, die in Bünde wohnen, den Kindern nicht nur indirekt mit einer Spende helfen, sondern einigen auch direkt eine Freude machen wollten, präsentierten sie jetzt den kleinen Patienten einen Auszug aus ihrer magischen Show. Zu den Höhepunkten zählte für die Kinder sicherlich der Trick mit der silbernen Dose, in die Chris und Andreas Ehrlich doch tatsächlich jede Menge Bonbons gezaubert hatten.

Artikel vom 12.01.2006