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Pure Lebenslust:
Die Aula »swingt«

»Gospel Singers« im Kulturwerk

Steinhagen (WB). Eine atemberaubende Show voller Emotionalität, Religiosität Êund Lebensfreude erlebten am Dienstagabend etwa 750 Zuschauer in der Aula des Schulzentrums in Steinhagen. Dafür gesorgt hatten die Ê»Original USA Gospel Singers«, die im Rahmen des Steinhagener Kulturwerks auftraten.

Aber wer dachte, dass bei diesem einzigartigen Konzert »nur« zuhören und mitklatschen ausreichen würde, der irrte sich. Am Anfang traute sich der ein oder andere zwar noch nicht, aber bereits nach zehn Minuten hielt es niemanden mehr auf seinem Stuhl: Die Aula klatschte und wippte mit im Takt. Kein Wunder bei so viel Energie und Lebensfreude wie die sechs Gospelsängerinnen und Sänger auf der Bühne verbreiteten. Da konnten die Zuschauer einfach nicht anders - vor allem bei Ohrwürmern wie »Joshua fit the battle«, »Oh, happy day« oder »I will sing Halleluja«.
Neben Spaß und Freude wurde es jedoch auch zwischendurch ernst. Eine Sängerin erzählte die Geschichte des Gospels. Während der Sklaverei waren die schwarzen Bürger der USA gezwungen, im Geheimen ihre Gottesdienste zu halten. Der Gospel, der zumeist durch die Evangelien der Bibel beeinflusst wurde, diente während den Gottesdiensten der musikalischen Umarmung der Welt. Und so begannen viele afroamerikanische Sänger durch das Land zu ziehen und ihre Lieder der Welt zu präsentieren. Mahalia Jackson war eine der Sängerinnen, die diesen Weg ebnete. Und genau diesen führen nun auch die gewaltigen Stimmen der »Original USA Gospel Singers« fort. Nach ihrem großen Erfolg in meist ausverkauften Häusern sind sie wieder auf Tour durch ganz Deutschland - mit einem Gastspiel in Steinhagen. Aber selbst in der ehrwürdigen Scala in Mailand und beim Weihnachtskonzert im Vatikan war der Chor schon dabei.
Wichtiger Bestandteil der Show ist ohne Zweifel die aktive Teilnahme des Publikums. Und mancher Zuschauer wurde von Sängerin Debby Blackwell sogar auf die Bühne geholt. Aber nicht nur er, Dr. Udo Kleine aus Halle, sonst als Turnierleiter der Gerry Weber Open und von der Feuerwehr bekannt, wird sich noch lange an das Konzert erinnern, sondern das werden wohl alle Zuschauer. Denn für einen Abend durften sie in eine andere Welt eintauchen. Xenia Epp

Artikel vom 12.01.2006