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Wenn aus Fell Kunst wird

Elisabeth Henneke freut sich über Meistertitel


Von Hanne Reimer
Siddinghausen (WV). Eine waschechte Deutsche Meisterin lebt in Siddinghausen. Die Disziplin, in der ihr niemand etwas vormacht, ist indes eine recht ungewöhnliche: Elisabeth Henneke ist Meisterin im Gestalten von kunstvollen Produkten aus Kaninchenfell. Schon seit mehr als 20 Jahren züchtet die Familie die Tiere und engagiert sich im heimischen Verein W 383 Almetal. Fast 80 Kaninchen leben zeitweise in den Ställen der Hennekes. Doch auch, wenn es so manches Mal schwer fallen sollte: Im Winter werden die Tiere, mit denen nicht weiter gezüchtet werden soll, geschlachtet. Und aus deren Fellen und einigen hinzu gekauften stellt die 50-jährige wahre Schätze her.
Mit zwei aufwändig gestalteten Bildern, die in unzähligen verschiedenen Fellschattierungen Eisvögel darstellen, und einer eleganten Felljacke beteiligte sich Elisabeth Henneke kurz vor Weihnachten an der Deutschen Meisterschaft, die im Rahmen einer großen Kaninchenschau in Nürnberg stattfand - und überzeugte die Preisrichter.
Die legen bei der Bewertung strenge Maßstäbe an. So kommt es neben der Qualität der Felle auf die Verarbeitung, den Arbeitsaufwand, die Reichhaltigkeit und natürlich auf die modische oder künstlerische Gestaltung an. »Ich habe etwas gesucht, was nicht jeder hat«, freut sich Elisabeth Henneke, die die Frauengruppe des Siddinghausener Vereins ebenso leitet wie die Frauengruppe auf Kreisebene, über ihren Erfolg.
Wie viele Stunden Arbeit in den jetzt prämierten Produkten stecken, kann sie beim besten Willen nicht ausrechnen. Eine Menge, soviel ist klar. Denn vom Entwerfen oder Aussuchen der Schnittmuster bis zum fertigen Produkt ist es ein langer Weg. Zwar besitzt Elisabeth Henneke eine Spezial-Nähmaschine, mit der sie Felle verarbeiten kann, dennoch ist viel Handarbeit gefragt.
Doch die 50-Jährige hat eine Menge Erfahrung. So hat sie einige prachtvolle Teppiche gestaltet - und Kuscheltiere aus Kaninchenfell stellt sie schon fast »nebenbei« her.

Artikel vom 12.01.2006