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Sorgten mit der Vorstellung eines möglichen Qualitätsforums Delbrück für viel Gesprächsstoff beim Neujahrsempfang der Delbrücker Marketinggemeinschaft (v.l.): Christiane Rolf (Geschäftsführerin der DEMAG), Bürgermeister Robert Oelsmeier, Michael Alles (BBE Handelsberatung) und Meinolf Päsch (Vorsitzender der DEMAG). Foto: Axel Langer

Gütesiegel für Einzelhandel denkbar

Marketinggemeinschaft schlägt Mitgliedsbetrieben das »Qualitätsforum Delbrück« vor

Delbrück (al). »Durch das Engagement der Kaufleute bleibt Delbrück ein innovativer und attraktiver Lebens- und Wirtschaftsstandort in der Region«, lobte Meinolf Päsch, Vorsitzender der Delbrücker Marketinggemeinschaft (DEMAG) beim zweiten Neujahrsempfang. Damit das auch künftig so bleibe, so Päsch im Foyer der Stadthalle, dürfe man sich auf dem Erreichten aber nicht ausruhen. Dieser Aufforderung schloss sich mit einem Impulsvortrag Michael Alles von der BBE Handelsberatung an.

Michael Alles führte drei Punkte aus, die wesentlich zur Positionierung des Einzelhandels beitragen: Ein häufiger Umschlag des Lagers und damit größere Aktualität der Ware und niedrige Lagerhaltungskosten, hohe Qualifikation und Motivation der Mitarbeiter von Fachgeschäften sowie aktive Werbegemeinschaften. »Nur durch das spezielle Angebot von eigentümergeführten Fachgeschäften werden unsere Innenstädte für Kunden attraktiv. Delbrück bietet hier hervorragende Perspektiven«, sagte der Einzelhandelsexperte.
Um dieses Potenzial eines starken Mittelzentrums zu erhalten, schlug Michael Alles den DEMAG-Mitgliedern ein auf 18 Monate angelegtes Qualitätsforum vor: »Bundesweit wäre Delbrück nach Dortmund die zweite Stadt, in der ein solches Forum durchgeführt wird.«
Bausteine des Qualitätsforums unter dem Motto »Delbrück kommt - Zukunft hat Herkunft« seien individuelle Beratung der Einzelhändler, Qualifizierung vor Ort sowie die Errichtung von Arbeitskreisen zur Weiterentwicklung der Qualitätskriterien bis hin zu einem für jedermann überprüfbaren Gütesiegel. »Am Schluss dieses Prozesses könnte die Profilierung einer eigenen Marke Delbrück stehen«, erläuterte Michael Alles. Voraussetzung für das Projekt ist die Teilnahme von mindestens zehn Einzelhandelsbetrieben, um eine 50-prozentige Förderung durch die Europäische Union zu erreichen. Meinolf Päsch regte die DEMAG-Mitglieder an, diesen Vorschlag zu diskutieren, um auf der nächsten Mitgliederversammlung eine Entscheidung herbeizuführen.
Bürgermeister Robert Oelsmeier lobte die Anstrengungen der DEMAG: »Angesichts von rund zehn Prozent der Delbrücker Bevölkerung, die auf Arbeitslosengeld II oder Sozialhilfe angewiesen sind, ist eher ein Sinken der Kaufkraft zu erwarten.«
Die Delbrücker Marketinggemeinschaft hat es sich zur Aufgabe gemacht, Leuchtturmprojekt mit viel Engagement voranzutreiben. Meinolf Päsch: »Durch Projekte wie den inzwischen immerhin 1500 Mal verkauften Geschenkgutschein, die neue Radlerbroschüre, das Magazin Blickpunkt Delbrück oder der Sportgala stärken wir das Wir-Gefühl in unserer Stadt. Bei zunehmender Globalisierung wächst die Sehnsucht nach Regionalität und Lokalität stetig. Darin liegt eine Chance für die Stadt Delbrück.«

Artikel vom 12.01.2006